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Monika Schneider
Zellengang im Neubau

Schicksale

Monika Schneider

Monika Schneider wurde 1956 in Freital (Sachsen) geboren. In der Region absolvierte sie eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Bekleidungstechnik und eine für medizinische Fußpflege.

Ab 1979 lebte M. Schneider in Ost-Berlin. Sie arbeitete zuerst als Protokollführerin am Stadtbezirksgericht Berlin-Mitte, später in der Verwaltung der Staatlichen Museen auf der Museumsinsel.

Im Januar 1983 versuchte sie, mit Hilfe ihres westdeutschen Freundes über Prag in die Bundesrepublik zu fliehen. M. Schneider wurde verhaftet und im April 1983 wegen "versuchter Republikflucht" zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Es folgten Gefängnisaufenthalte in der ČSSR, in Berlin-Hohenschönhausen, im Frauenzuchthaus Hoheneck und in Karl-Marx-Stadt. Ihr Freund protestierte am Checkpoint Charlie für ihre Haftentlassung und wurde sogar vom Papst empfangen, um ihm über ihre Inhaftierung zu berichten. M. Schneiders zwei Kinder wurden im Heim bzw. bei den Großeltern untergebracht.

M. Schneider wurde 1985 von der Bundesrepublik freigekauft. Seit der Haftentlassung lebt sie wieder in Berlin und arbeitete bis zu ihrer Verrentung am dortigen Landgericht.

Seit 1994 ist Monika Schneider Mitglied im Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen, seit 2011 führt sie Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und ist als Zeitzeugin an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro im Einsatz.

 

Weiterführende Informationen


Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Hg.), Zeugen der Zeit. Porträts von Dirk Vogel, Berlin 2023.

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