Karl-Heinz Richter
Karl-Heinz Richter wurde 1946 in Schwarzheide (Brandenburg) geboren. Nach der mittleren Reife begann er eine Ausbildung zum Büromaschinenmechaniker in Ost-Berlin. Im Januar 1964 plante er zusammen mit weiteren Jugendlichen seine Flucht. Er versuchte, hinter dem Bahnhof Berlin-Friedrichsstraße auf einen anfahrenden Nachtzug von Berlin-Ost in den Westen aufzuspringen. Seine Flucht misslang und er verletzte sich schwer.
Wenige Tage nach dem Fluchtversuch wird K.-H. Richter von der Staatssicherheit verhaftet und in der Untersuchungshaftanstalt in der Kissingenstraße (Berlin-Pankow) inhaftiert. Verurteilt zu acht Monaten wegen „versuchter Republikflucht“, kam er aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes im Juli 1964 nach einem halben Jahr frei. Nach der Haft schloss er seine Ausbildung ab und arbeitete u. a. als Monteur.
1974 stellte K.-H. Richter einen Ausreiseantrag und durfte eineinhalb Jahre später mit seiner Ehefrau und seiner Tochter die DDR verlassen. In West-Berlin arbeitete er als Lastkraftfahrer und verhalf 21 Menschen zur Flucht, indem er sie in seinem LKW versteckte.
K.-H. Richter lebte lange Zeit im Ausland und kehrte 2004 nach Berlin zurück. Seit 2008 führt er Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und ist seit 2011 für das Koordinierende Zeitzeugenbüro an Schulen und Bildungseinrichtungen tätig.
Weiterführende Informationen
- Karl-Heinz Richter, Mit dem "Moskau-Paris-Express" in die Freiheit, Selbstverlag 2003.
- Karl-Heinz Richter, Mit dem "Moskau-Paris-Express" nach Afrika: Gelebte Geschichte, Selbstverlag 2011.
- Karl-Heinz Richter, Anagramm, Selbstverlag 2015.
Website von Karl-Heinz Richter