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Veranstaltungen
Podiumsdiskussion „Eltern in politischer Haft", 2023

Podiumsdiskussionen, Lesungen, Vorträge

Veranstaltungen

Die Gedenkstätte organisiert regelmäßig Podiumsdiskussionen, Vorträge, Lesungen und weitere Veranstaltungen, die die ostdeutsche kommunistische Diktatur und ihre Auswirkungen bis heute beleuchten.

Der Eintritt für unsere Veranstaltungen ist in der Regel kostenfrei. Wir laden alle Interessierten herzlich ein.

Aktuelle Veranstaltungen

Seit 1990 haben zahlreiche Studien die Kluft zwischen dem Anspruch der Frauenpolitik sozialistischer Regime und der Lebenswirklichkeit vieler Frauen benannt. Die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen war in der Regel gesetzlich verankert und viele Frauen waren aufgrund ihrer Erwerbstätigkeit ökonomisch unabhängig. Dennoch blieben tradierte Geschlechterrollen persistent: Für Haushalt und Kinder waren weiterhin mehrheitlich die Frauen zuständig.

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Belene ist ein malerischer Ort an der Donau, umgeben von Inseln, die zahlreiche Vogelarten beheimatet und dem beeindruckenden Naturpark Persina. Doch hinter dieser idyllischen Kulisse verbirgt sich eine düstere Geschichte: Hier befand sich zwischen 1949 und 1987 das größte Zwangsarbeitslager Bulgariens. Zehntausende wurden ohne Prozess Opfer von Gewalt und Zwangsarbeit – viele kehrten nie zurück.

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Zwischen 1951 und 1989 wurden im zentralen Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit über 11.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Neben der zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit befand sich auch das Strafgefangenen - Arbeitskommando der Frauen, das in großen Teilen erhalten geblieben ist.

Der Rundgang bietet eine Besichtigung der Außenanlagen, der Zellen und Verhörräume sowie der Arbeits- und Unterkunftsräume des Strafgefangenenarbeitskommandos der Frauen, welches die Stasi zur Versorgung der Untersuchungshäftlinge einsetzte.

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Am letzten Tag der Ausstellung laden die Gedenkstätte Hohenschönhausen und die Stiftung Berliner Mauer zum Austausch ein. Die Kuratorinnen Dr. Katrin Passens (Stiftung Berliner Mauer) und Stephanie Roth (Gedenkstätte Hohenschönhausen) führen durch die Ausstellung. Gast ist der Zeitzeuge Detlef Matthes, der Ende der 1980er-Jahre im Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit in Hohenschönhausen inhaftiert war. (…) 

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Vergangene Veranstaltungen

2025

Im April 1953 wird der 19-jährige Arno Drefke in der DDR als angeblicher Spion der Bundesrepublik verhaftet. Nach vier Monaten Isolation, psychisch belastenden Verhören mit Schlafentzug und erpressten Geständnissen wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotz allem bleibt er optimistisch und erhält sich die Hoffnung auf Freilassung. (…)

2024

Auch in diesem Jahr lädt die Gedenkstätte Hohenschönhausen freiwillig engagierte Berlinerinnen und Berliner am Aktionstag „Berlin sagt Danke!“ ein.
Mit kostenlosen Rundgängen durch die ehemalige Haftanstalt bedanken wir uns bei allen Engagierten der Stadt.

Die Schauspielerin Kathleen Gallego Zapata und der Schauspieler Christof Düro lesen in den Zellen des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen Texte u. a. von Rosa Luxemburg, Eva-Maria Neumann, Jürgen Fuchs, Roger Loewi, Anatol Rosenbaum, des Pfarrers Christian Führer und nehmen die Besucherinnen und Besucher bei einem Rundgang durch den Gefängnistrakt mit auf eine Reise durch die Vergangenheit. 

Während im Herbst 1989 immer mehr Menschen auf den Straßen demonstrierten, wuchs der Widerstand auch bei denjenigen, die politisch inhaftiert waren, und damit der Druck auf die Regierung der DDR. Durch zwei Amnestien im Oktober und Dezember 1989 kamen sie nach und nach frei. Doch als beim Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 unzählige Menschen über die nun offenen Grenzübergänge der DDR strömten, saß ein Teil der politisch Inhaftierten noch immer im Gefängnis.

Das sowjetische Speziallager Nr. 3 befand sich bis 1946 im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen. Nur wenige Wochen nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann die sowjetische Geheimpolizei an diesem Ort mit der Internierung von Personen, die den Interessen der Besatzungsmacht entgegenstanden. Ungefähr 1.000 der insgesamt 16.000 Inhaftierten überlebten die unwürdigen Bedingungen nicht. Anonym wurden ihre Leichen auf umliegenden Brachflächen verscharrt.

Besuchen Sie uns vom 02. – 05. Oktober 2024 auf dem Bürgerfest in Schwerin! Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit heißt es dort „Vereint Segel setzen“: Geboten wird ein umfangreiches Festprogramm aus Zeitgeschichte, Musik, Kultur, und Kulinarik für alle Bürgerinnen und Bürger.

Auch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist mit einem Infostand dort! Sie erhalten bei uns Informationen zu unseren Angeboten, Einblicke in die Arbeit der Gedenkstätte sowie Give-Aways, Flyer und unsere Publikationen. Kommen Sie zu uns und mit uns ins Gespräch.

Die Tagung gibt einen Einblick in das in der Gedenkstätte Hohenschönhausen durchgeführte Projekt „Teilhabe schaffen“ (2023-2024, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien), das den Fokus auf die Zielgruppen blinde/sehbehinderte und gehörlose/schwerhörige Menschen legt. Die Veranstaltung bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Selbstvertretungs-Organisationen mit Engagierten aus Museen, Gedenkstätten, Vereinen, Initiativen, Bildungs- und Kultureinrichtungen bundesweit zu Austausch und Vernetzung zusammen. Das Treffen soll dazu anregen, anhand konkreter Projekte voneinander zu lernen und Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.

Maria Kolesnikowa, die wir als Titelfoto für unseren Thementag gewählt haben, ist eine der Frauen, die sich seit den Protesten 2020 in Belarus in politischer Haft befindet. Zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, ist sie seit Februar 2023 ohne Kontakt zur Außenwelt.

Mit dem Podium „Stärke und Widerstand: Wege von Frauen durch Haftzeiten“ möchte die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen nicht nur auf den Mut von Frauen zurückblicken, die in der DDR aus politischen Gründen inhaftiert wurden. Über die Vergegenwärtigung des vergangenen Unrechts soll der Thementag auf die Situation politisch-inhaftierter Frauen weltweit aufmerksam machen. Die Zahl der politischen Gefangenen wird derzeit auf eine Million geschätzt.

Gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und -partnern organisiert die Gedenkstätte eine Solidaritätsaktion: Die Besuchenden können vor Ort eine Postkarte oder einen Brief für aktuell politisch Inhaftierte schreiben und abgeben. Für die Weggesperrten und deren Familien sind diese Zeichen, dass man sie nicht vergisst, von unschätzbarem Wert und Halt.

Die Veranstaltung ist Teil des Kultursommers Lichtenberg.

Bühnenprogramm

13.30 – 15.30 Uhr 
Podiumsdiskussion

„Stärke und Widerstand: Wege von Frauen durch Haftzeiten“
Erlebnisberichte von ehemals inhaftierten Frauen aus der DDR und Belarus sowie von Akteurinnen, die sich für Menschenrechte engagieren.

Podium

Konstanze Helber – Zeitzeugin und Vorsitzende vom Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen der SBZ/SED-Diktatur e. V.

Natallia Hersche – Zeitzeugin aus Belarus

Cordelia Dvorák – Autorin und Regisseurin

Moderation

Maria Ossowski – Kulturkorrespondentin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg

16.00 – 17.00 Uhr 
Open-Air-Konzert mit Maryam.fyi

Maryam.fyi erhielt im Jahr 2023 den „Preis für Popkultur“ in der Kategorie „Bewegendste Geschichte“. Mit ihren Liedern setzt sich die deutsch-iranische Sängerin für Freiheit und Demokratie ein und solidarisierte sich mit den Protesten im Iran.

Begleitprogramm

11.00 – 15.00 Uhr 
Führungen (60 Min)

Das Stasi-Gefängnis (Deutsch, Englisch und Russisch)

Das Strafgefangenenarbeitskommando der Frauen und das Stasi-Haftkrankenhaus (Deutsch)

Ausstellungen

Dauerausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen“
Mit kostenfreien Audioguides in Deutsch, Englisch, Russisch und weiteren Sprachen

In Zwangsgemeinschaft. Die Arbeitskommandos der Strafgefangenen in Hohenschönhausen
Digitale Ausstellung mit Tablets (Deutsch und Englisch)

Inklusive Angebote

Führung in Deutscher Gebärdensprache (11.15 Uhr)

Tastführung (11.30 Uhr)

Führung in leichter Sprache (11.45 Uhr)

Sprechende Bilder. Fotografien zur Teilung Berlins und politischen Haft in der DDR. Inklusive Fotoausstellung mit QR-Codes und Audiodeskriptionen

Briefaktion

“Für die aktuell politisch Inhaftierten”

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft, Libereco - Partnership for Human Rights und Razam - Belarussische Gemeinschaft statt. Mit freundlicher Unterstützung vom Senat für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Seit 1990 haben zahlreiche Studien die Kluft zwischen dem Anspruch der Frauenpolitik sozialistischer Regime und der Lebenswirklichkeit vieler Frauen benannt. Die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen war zwar gesetzlich verankert und viele Frauen waren aufgrund ihrer Erwerbstätigkeit ökonomisch unabhängig, dennoch blieben tradierte Geschlechterrollen persistent: für Haushalt und Kinder waren weiterhin mehrheitlich die Frauen zuständig.

Über „die Ost-Frauen“ kursieren die verschiedensten Zuschreibungen. Für die einen stehen sie für eine Art von weiblicher Selbstermächtigung, die in der Bundesrepublik nie möglich war. Für andere sind auch sie Opfer einer Diktatur, ihre Emanzipation staatlich verordnet. Die Facetten dazwischen diskutieren wir in der Veranstaltung „Frauen im Sozialismus – Frauen in der DDR“. 

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen bietet auch 2024 ein umfangreiches Programm am Wochenende des Tag des offenen Denkmals.

Rundgänge, Ausstellungen und Erzählcafé mit ehem. Inhaftierten (Zeitzeugin Monika Schneider und Zeitzeugen Friedemann Körner und Gerd Zimmermann)

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist auch 2024 dabei und freut sich auf eine Lange Nacht der Museen.

Angebotene Rundgänge:
Auf den Spuren einer Diktatur – Das zentrale Stasigefängnis.
ab 17 Uhr, zu jeder vollen Stunde(Beginn letzte Führung um 0 Uhr)

Auf den Spuren einer Diktatur – Das zentrale Stasigefängnis. ENGLISCH
um 18:15 Uhr, 19:15 Uhr, 21:15 Uhr und 22:15 Uhr


Sonderführung Gefängnisküche und Haftkrankenhaus.
ab 18:30, alle 60 Minuten(Beginn letzte Führung um 23:30)

Die Ausstellung zeigt 16 unbekannte Fotografien. Neben 14 Momentaufnahmen von Alltag und Wandel der Berliner Mauer in der geteilten Stadt geben zwei Fotografien Einblicke in das repressive System im geheimpolizeilichen Untersuchungsgefängnis in Berlin-Hohenschönhausen. Durch Audiodeskriptionen (über QR-Codes mit dem eigenen Smartphone abrufbar) werden die Fotografien zu sprechenden Bildern. Die Ausstellung der Stiftung Berliner Mauer wurde gemeinsam mit blinden und sehbehinderten Menschen konzipiert und durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen für die aktuelle Präsentation erweitert.

Programm

Begrüßung

Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Christine Braunert-Rümenapf, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung

Moderierte Gespräche

Fotografie und Zeitzeugenschaft als Medien für eine inklusive Ausstellung
Detlef Matthes, Zeitzeuge und Fotograf
Gerald Pirner, blinder Fotograf, Essayist und Berater
Andreas Krüger, Referent für Barrierefreiheit und Inklusion in der Berlinischen Galerie

Politische Relevanz inklusiver Formate
Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer

Blick hinter die Kulissen - Ausstellungsteam
Dr. Katrin Passens, Kuratorin, Stiftung Berliner Mauer
Stephanie Roth, Referentin für Outreach der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Christel Jung, blinde Zeitzeugin und Beraterin

Moderation: Jacqueline Boysen, Geschäftsführerin, Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung

Infos zur Barrierefreiheit

Zur Ausstellungseröffnung bieten wir einen Abholservice für eingeschränkte Personen von nahe gelegenen Bus- und Straßenbahn-Haltestellen an. Melden Sie sich dazu bitte unter Angabe der Haltestelle an unter inklusion@stiftung-hsh.de oder unter +49 30 986082 442.

Ein taktiles Leitsystem leitet im Gebäude zu den Toiletten und Schließfächern sowie zur und durch die Fotoausstellung. Die Ausstellung ist für Rollstuhlfahrende über einen Aufzug zugänglich. Wenden Sie sich für die Nutzung bitte an den Besucherdienst:

besucherdienst@stiftung-hsh.de
Tel. +49 30 98 60 82 30

Weitere Infos erhalten sie hier oder per Mail an inklusion@stiftung-hsh.de.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung Berliner Mauer statt. Mit freundlicher Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

„Nothilfe, Fürsorge, Krisenmanagement und Gewaltmonopol: Das Polizieren von Ausnahmezuständen und die Institutionalisierung öffentlicher Ordnungen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart“ lautet das Thema für das 33. Kolloquium für Polizeigeschichte vom 4. bis 6. Juli in Dresden. Wie agiert die Polizei als Nothelferin bei Hungersnöten und Seuchen, Flutkatastrophen, Explosionsunglücken und zu Kriegszeiten, und wächst ihr daraus Legitimation bei der zivilen Bevölkerung zu? Das Tagungsprogramm stellt Fallstudien von der Frühen Neuzeit bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vor und schließt außereuropäische und europäische Perspektiven ein.

Neben dem Themenschwerpunkt werden in weiteren themenoffenen Sektionen aktuelle Forschungsergebnisse zur Polizeigeschichte präsentiert. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch; jeder Beitrag wird in der Sprache des Beitrags diskutiert.

Organisiert von Thomas Lindenberger und Hendrik Malte Wenk.

Programm und Anmeldung

Das ausführliche Programm können Sie hier als PDF-Datei herunterladen:

Flyer 33. Kolloquium zur Polizeigeschichte

Veranstalter und Kooperationspartner

Das Kolloquium wird vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der TU Dresden und mit freundlicher finanzieller Unterstützung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Berlin, und Christian C.D. Ludwig-Foundation, Dresden veranstaltet. Diese Maßnahme ist mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Gundula Pohl analysiert anhand verschiedener Selbstzeugnisse Anna Schlotterbecks Eigen- und Fremdwahrnehmung während ihrer Haft in der DDR von 1953 bis 1956. In ihrem Blick auf sich selbst und auf andere werden Handlungsmuster und Rollenzuschreibungen sichtbar, die Anna Schlotterbeck als Kommunistin und überzeugte Stalinistin ebenso zeigen wie als Mitglied einer Familie.

Programm

Begrüßung
Dr. Helge Heidemeyer, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Präsentation der Buchreihe
Dr. Elise Catrain, Leitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Impulsvortrag
Gundula Pohl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin Fernuniversität Hagen

Gespräch
Gundula Pohl
Dr. Elke Stadelmann-Wenz, Leitung Forschung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
 

Die Gedenkstätte Hohenschönhausen lädt zu Konzerten im Spannungsfeld von Pop und Politik und zu der Gesprächsrunde "Fußball im Dienst der Macht" ein. Dabei besprechen Experten, welchen Einfluss Politik auf den Lieblingssport ausübt und wie Fußball in der DDR instrumentalisiert und kontrolliert wurde.

MAVKA ist eine ukrainische Band aus Kyiv, die traditionelle ethnische Einflüsse und Eigenkompositionen mit Downtempo, Electronic, Trance, Noise, Ambient-Sound verbindet. Die Solo-Auftritte der Sängerin und Ensemble Co-Gründerin Iryna Lazer, bei denen sie ihren Sopran mit Beatboxing und komplexen Live-Looping Kompositionen kombiniert, begeisterten bereits Zuschauer:innen im Berliner Ensemble, auf Kampnagel (Hamburg) oder im Zoloti Vorota Theater (Kyiv). Die Lieder werden auf ukrainisch oder in der selbst erfundenen “Meerjungfrauen”-Glossolalie aufgeführt.

LEOPOLD ist Sänger, Songwriter und Aktivist. Ein Künstler aus Berlin mit besonderer Stimme und Message – und einer der meistgebuchten queeren Acts Europas mit Auftritten in neun verschiedenen Ländern. In seinen Songs behandelt er Themen wie Hate Speech, Mobbing und toxische Männlichkeit – aber auch und vor allem Empowerment, Freiheit, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn.

Programm

18:00 Uhr - Einlass

18:30 Uhr - Konzert: MAVKA

19:15 Uhr - Talk: "Fussball im Dienst der Macht" mit:

Ronny Blaschke (Sportjournalist), Frank Willmann (Autor), Doreen Meier (ehemalige DDR-Fußballspielerin). Moderation: Jan Scheper (Journalist)

20:30 Uhr - Konzert: LEOPOLD

Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit buero doering - Fachhandel für Ereignisse statt.

Der „Volksaufstand des 17. Juni 1953“ in der DDR ist ein zentrales historisches Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte und v.a. auch der Berliner Stadtgeschichte. Die ehemalige Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) war ein zentraler Ort des Protestgeschehens im heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: Arbeiter*innen verschiedener Friedrichshainer Betriebe rund um die Warschauer Straße schlossen sich den Streiks an; auf der Oberbaumbrücke entdeckten Jugendliche den Vorsitzenden der Ost-CDU, Otto Nuschke, in seinem Dienstwagen und rollten ihn über die Sektorengrenze ins Westberliner Kreuzberg.

Das Lern- und Forschungsprojekt „Jugend im politischen Protest“ an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen erforscht die Protestbeteiligung Jugendlicher während des „Volksaufstands des 17. Juni 1953“. Über Biografien junger Protestteilnehmer:innen geht das Projekt den Ursachen, Abläufen und Folgen der Beteiligung am Aufstand nach und möchte die Vielschichtigkeit der Protestereignisse vermitteln.

Programm

Bei der Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum geben die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen einen Einblick in das Projekt. Entlang einzelner Biografien gehen sie dem Protestgeschehen des 17. Juni 1953 im Bezirk nach und erörtern, welche Verbindungslinien in das benachbarte Westberliner Kreuzberg führen. Bei der Veranstaltung wird auch diskutiert, wie der Umgang mit Bildern die öffentliche Erinnerung an den 17. Juni 1953 prägt. Nicht zuletzt werden dominante Narrative und Geschichtsbilder zu dem Ereignis hinterfragt, insbesondere hinsichtlich Alter und Geschlecht.

Diskussion
Elke Stadelmann-Wenz, Elke Neumann und Tom-Aaron Aschke

Moderation
Sonja Lindhauer, FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum

Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem FHXB Ftriedrichshain-Kreuzberg Museum statt.

Zur Projektwebsite

Der Volksaufstand in der DDR jährt sich am 17. Juni 2024 zum 71. mal. Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste wurden Tausende verhaftet, über 30 Menschen kamen ums Leben. Im Gedenken an die Opfer vom 17. Juni findet in Anwesenheit von Dieter Dombrowski, Vorsitzender der Union der Opfer Kommunistischer Gewaltherrschaft, am Gedenkstein im Rosenhof eine Kranzniederlegung statt.

Szenische Lesung mit Texten des Schriftstellers Jürgen Fuchs

Der Schriftsteller, Psychologe und Bürgerrechtler Jürgen Fuchs gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den wichtigsten Vertretern Oppositionellen der DDR. Er protestierte gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im November 1976, wurde verhaftet und saß neun Monate in Haft in der Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Hohenschönhausen. Im August 1977 wurden er und seine Familie unter Zwang aus der DDR abgeschoben.

Seine zahlreichen Gedichte, Prosatexte und Bücher spiegeln die Mechanismen des autoritären Repressionsapparates der DDR wider. Die Texte boten vielen Unterdrückten Halt. Und sie besitzen noch heute im Licht des Erstarkens autoritärer Systeme bemerkenswerte Relevanz.  

Vor 25 Jahren, am 9. Mai 1999, starb Jürgen Fuchs. Sein Nachlass ist Teil des Archivs der DDR-Opposition und wird dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die szenische Lesung mit dem Schauspieler Christof Düro präsentiert eine Auswahl von Texten aus dem reichen literarischen Schaffen von Jürgen Fuchs.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. statt.

Die Videokünstler Ina Rommee und Stefan Krauss (KRRO Film) haben mit Menschen aus Ost und West gesprochen, die 1961, im Jahr des Mauerbaus geboren wurden. Die filmischen Interviews vermitteln individuelle Lebensgeschichten, die mit der historischen Zäsur unmittelbar verbunden sind. Damit werden die Befragten zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des geteilten und wiedervereinigten Deutschlands.

Die multimediale Videoinstallation mit der „Generation Mauerbau“ wurde von Dr. Christiane Bertram, Universität Tübingen, in einem Kooperationsprojekt mit der Stiftung Berliner Mauer, dem Archiv Deutsches Gedächtnis der Fernuniversität Hagen und dem Koordinierenden Zeitzeugenbüro realisiert.

Am Abend der Präsentation spricht Torsten Harmsen, einer der Interviewten aus Ost-Berlin und heute Journalist (Berliner Zeitung), mit zwei weiteren Teilnehmenden des Projekts:
Sabine Harlos, die in Ost-Berlin geboren wurde und bereits als Schülerin den Ort Hohenschönhausen als etwas „Besonderes“ kennengelernt hat; Nimet Leone, die in Baden-Württemberg aufwuchs und mit ihrer türkischen Freundin nach West-Berlin fuhr.

Programm

18.00 Uhr Begrüßung
Dr. Helge Heidemeyer
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

18.05 Uhr Grußwort 
Dr. Gerhard Sälter
Leiter der Forschung und Dokumentation, Stiftung Berliner Mauer

18.10 Uhr Vorstellung des Projekts
Dr. Christiane Bertram, Universität Tübingen

18.20 Uhr „Generation Mauerbau“
Videoinstallation von Ina Rommee und Stefan Krauss, KRRO Film

18.40 Uhr Gespräch
Torsten Harmsen, Zeitzeuge „Generation Mauerbau“ mit
Sabine Harlos, Zeitzeugin „Generation Mauerbau“
Nimet Leone, Zeitzeugin „Generation Mauerbau“

Anschließend kleiner Empfang

Auf dem Gelände an der Genslerstraße befand sich das zentrale Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit. Zwischen 1951 und 1989 wurden hier über 11 000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert.
Große Teile des Areals sowie der Gebäude sind erhalten geblieben und vermitteln Ihnen einen authentischen Eindruck von Haftbedingungen und Haftalltag.
Die Tour beinhaltet einen Rundgang über die Außenanlagen des ehemaligen Haftortes sowie eine Besichtigung von Zellen und Verhörräumen.

Teil des Rundgangs ist zudem das einzige Haftkrankenhaus des DDR-Staatssicherheitsdienstes, das sich ebenfalls auf dem Gelände befand. Hier behandelte die Stasi von Grenzsoldaten angeschossene Flüchtlinge, politisch Inhaftierte mit Verletzungen nach Selbstmordversuchen sowie jene, die in Hungerstreik getreten waren oder unter einer Haftpsychose litten.
Sie erhalten Einblick in die Röntgenstation, sowie Behandlungs-, Operations- und Laborräume.

Die Führung ist kostenfrei, die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen begrenzt.

2023

Das Präsidium der Volkspolizei im Herzen von Berlin nahm innerhalb der Volkspolizei eine herausragende Stellung ein: Als einzige Bezirksbehörde in der DDR war es dem Minister des Innern unmittelbar unterstellt; es kooperierte eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Das Präsidium der Volkspolizei in der Keibelstraße mit seiner Untersuchungshaftanstalt gehören daher zu den zentralen Orten der Repression der SED-Diktatur.

Zwei Jahre lang hat die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Aufgaben, Struktur und Arbeitsweise des Präsidiums untersucht. Schwerpunkt war die politische Instrumentalisierung des Präsidiums der Volkspolizei durch die SED-Führung von 1968 bis zum Beginn der 1980er Jahre. Am Beispiel der Kriminalisierung politisch unliebsamer Jugendlicher wird gezeigt, wie die Volkspolizei abweichendes Verhalten junger Menschen verfolgte.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen erstmals auf einer breiten Quellengrundlage, in welch starkem Ausmaß das Präsidium der Volkspolizei Berlin die repressiven Vorgaben der SED-Führung bei der Bekämpfung der sogenannten „Jugendkriminalität" und „Asozialität“ durchsetzte.

Dieses wissenschaftliche Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Zur Vorstellung der Forschungsergebnisse laden wir Sie herzlich ein.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündete am 10. Dezember 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Sie definiert, welche Rechte allen Menschen von Geburt an uneingeschränkt und unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder politischer Überzeugung zustehen. Eines dieser Rechte ist das Recht auf Freiheit und Sicherheit. Dennoch kommt es weltweit zu schweren Menschenrechtsverletzungen.

Mit einer Lesung aus Nicole Weis‘ Roman „Elbe 511“ erinnern wir daran, dass das Recht auf Freiheit für Bürgerinnen und Bürger der DDR missachtet wurde, ebenso wie viele andere Menschenrechte.
Nicole Weis erzählt in „Elbe 511“ die Geschichte ihres Vaters Wolfgang. Dieser verließ die DDR, um in Westdeutschland zu arbeiten und ging zurück, weil er seine Heimat vermisste.
Als Spion denunziert, verbrachte er vier Jahre in politischer Haft, bevor er abermals, über die Elbe schwimmend nach Westdeutschland floh. Seine Geschichte handelt von dem Wunsch nach Freiheit und Menschlichkeit, aber auch von Verlust und Ausgrenzung.

Anschließend diskutieren Nicole Weis und Sven Behrend (Geschäftsführer des Stasimuseums) über die Themen Flucht, Repression und Erinnerung.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Stasimuseum statt.

Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen (Bild, Ton) zu sehen sind, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Veranstalter verwendet werden.

Auf dem Gelände der heutigen Gedenkstätte befand sich das zentrale Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit. Zwischen 1951 und 1989 wurden hier über 11 000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Große Teile des Areals sowie der Gebäude sind erhalten geblieben und vermitteln Ihnen einen authentischen Eindruck von Haftbedingungen und Haftalltag.

Die Tour beinhaltet einen Rundgang über die Außenanlagen des ehemaligen Haftortes sowie eine Besichtigung von Zellen und Verhörräumen. Sie wird durch ehemalige politisch Inhaftierte und Historiker*innen durchgeführt.
Für freiwillig Engagierte bieten wir an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr jeweils zur vollen Stunde eine kostenfreie Führung.

Das Angebot gilt für Personen, die sich ehrenamtlich engagieren. Bitte halten Sie einen entsprechenden Nachweis bereit:

  • Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg
  • FreiwilligenPass
  • Schüler-FreiwilligenPass
  • FreiwilligenPass Flüchtlingshilfe
  • Juleica (Jugendleiter_incard)
  • Tätigkeitsnachweise zivilgesellschaftlicher Organisationen (individuell auszustellen)
     

Lehrkräfte, Referendarinnen und Referendare und Studierende sind zur Testung und Evaluation am 30.11.2023 eingeladen.

Im Mittelpunkt des zweijährigen Projekts der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen stehen jugendliche Akteure, die am Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR beteiligt waren. Die Projektmitarbeitenden der Gedenkstätte haben unter anderem Unterrichtsmaterial entwickelt, das Ursachen, Abläufe und Folgen der Beteiligung am Volksaufstand sowie Gegenwartsbezüge sichtbar macht.

Zur Vorstellung und Testung der neuen Unterrichtsmaterialien laden wir insbesondere Lehrkräfte, Referendarinnen und Referendare, Studierende sowie weitere Interessierte am 30. November 2023 von 9:30 bis 14:30 Uhr in die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Kronenstr. 5, 10117 Berlin) ein. Im Rahmen der Veranstaltung testen und evaluieren die Teilnehmenden den aktuellen Arbeitsstand des Lernmaterials. Die Ergebnisse fließen im Anschluss in die weitere Materialentwicklung ein.

Auf Wunsch können Teilnahmebescheinigungen ausgestellt werden. Für Verpflegung während der Veranstaltung wird gesorgt.
 

Wie erinnern sich Kinder und Enkelkinder an die Haftzeit ihrer Vorfahren? Wie haben sie es selbst damals erlebt? Die Diskussion beleuchtet die emotionalen, psychologischen und sozialen Herausforderungen, mit denen Kinder konfrontiert sind, deren Eltern politische Haft erlebt haben.

Es diskutieren:

  • Sebastian Körner, Sohn des ehemals politisch Inhaftierten Friedemann Körner und Referent der Gedenkstätte
  • Monika Schneider, Zeitzeugin und Referentin der Gedenkstätte
  • Alexander Latotzky, Zeitzeuge, im Speziallager Nr. 4 geboren, Verein „Kinder hinter Stacheldraht“
  • Agathe Israel, Psychiaterin, Psychoanalytikerin und Autorin

Moderation: Niklas Poppe, Historiker, Gedenkstätte Roter Ochse

Lesung: Johannes Nichelmann, Autor "Nachwendekinder. Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen"
In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. und der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)
 

Im Juni 1945, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, errichtete die sowjetische Geheimpolizei auf dem Gelände der heutigen Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen das sowjetische Speziallager Nr. 3. Rund 16.000 Personen waren dort unter menschenunwürdigen Bedingungen interniert, ungefähr 1.000 überlebten die Haft nicht. Ihre Leichen wurden in anonymen Massengräbern auf einem Schuttabladeplatz verscharrt.

Bei Suchgrabungen in den 1990er-Jahren wurden die sterblichen Überreste von mehr als 250 Menschen gefunden und auf den Friedhof in der Gärtnerstraße umgebettet. Heute erinnert ein „DenkOrt“ an die Opfer des Speziallagers. Jährlich gedenken die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und das Bezirksamt Lichtenberg der Opfer.

Gemeinsam wollen wir am 18. Oktober 2023 zum Andenken an die Toten des sowjetischen Speziallagers Nr. 3 auf dem Friedhof an der Gärtnerstraße zusammenkommen. Im Anschluss sind die Teilnehmenden zu einem Empfang in die Gedenkstätte eingeladen.

PROGRAMM

15.30 Uhr Begrüßung – Martin Schaefer (Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg), André Kockisch (Stellvertretender Vorstand der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)

15.40 Uhr Rede zum Gedenken an die Toten des sowjetischen Speziallagers Nr. 3 – Dr. Enrico Heitzer (Wissenschaftlicher Mitarbeiter "Sowjetisches Speziallager" in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen / Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)

15.50 Uhr Kranzniederlegung mit musikalischer Begleitung – Aleksei Kulikovskii, Akkordeon

16.00 Uhr Shuttle zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

16.15 Uhr Empfang in der Cafeteria der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Die Gedenkstätte hat die Wortskulptur "FREIHEIT" aus der Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, als Schenkung, erhalten. Die Skulptur wurde vom freischaffenden Künstler Hüseyin Arda 2017 erschaffen. Hüseyin Arda ist 1969 in der Türkei geboren und ist vor allem für seine zusammenschweißten Metallskulpturen und für seine interaktiven Stadtraum-Kunstkonzepte bekannt. Die Wortskulptur wird in Anwesenheit von Dr. Thomas Stein (Zeitgeschichtliches Forum Leipzig) und Frank Ebert (BAB) eingeweiht. In diesem Zusammenhang wird das neue Wegeleitsystem der Gedenkstätte präsentiert.

Die Gebäude des einstigen Untersuchungsgefängnisses des Ministeriums für Staatssicherheit stehen seit 1992 unter Denkmalschutz, seit 1994 befindet sich hier eine Gedenkstätte. Am authentischen Ort wird über die Formen und Folgen politischer Verfolgung in der SED-Diktatur informiert. Auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses können die historischen Gebäude besichtigt werden.

Führungen, Freier Eintritt, Anmeldung erforderlich

„Blösche kommt!“. Dieser Ruf löste ab 1942 Panik aus im Warschauer Ghetto. Allein hier war der SS-Rottenführer Josef Blösche an der Ermordung tausender Menschen beteiligt. Dennoch lebte Blösche bis in die 1960-er Jahre unerkannt in einem Dorf in Thüringen. Nach seiner Festnahme durch das Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) 1967 war Blösche zwei Jahre bis zu seiner Hinrichtung in der zentralen Untersuchungshaftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert. 

Von diesem drastischen Fall ausgehend, nähert sich die Diskussionsrunde des Themenabends dem bisher wenig erforschten Aspekt „NS-Verbrecher in Hohenschönhausen“: Welche Unterschiede im Umgang mit NS-Verbrechern bestanden zwischen den Einrichtungen der Speziallager der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) und den späteren Untersuchungshaftanstalten des MfS? Welche Ermittlungsgründe hatte das MfS nach angeblich bereits erfolgter „Entnazifizierung“ durch den NKWD? Wie ordnet sich die zentrale Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Hohenschönhausen in diesen Themenkomplex ein? Und nicht zuletzt: Wie geht die heutige Gedenkstätte damit um? 

Am 6. September 2023 setzt sich ein Podium in der Gedenkstätte Hohenschönhausen mit diesen Fragen auseinander. Es sprechen Julia Landau, Kustodin an der Gedenkstätte Buchenwald, Elke Stadelmann-Wenz, Leiterin der Forschungsabteilung der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und der Filmemacher Tilman Bünz, der zuletzt eine Dokumentation über Josef Blösche gedreht hat. Die Moderation übernimmt Jörg Morré, Direktor des Museums Berlin-Karlshorst. 

Der Film von Tilman Bünz „Der SS-Mann und das Mädchen“ wird während der Veranstaltung gezeigt.   

Die Diskussion ist live auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Hohenschönhausen mitzuverfolgen. Anschließend steht die Aufzeichnung auf den Kanälen der Gedenkstätte Hohenschönhausen und des Museums Karlshorst zur Verfügung.

Im Vorfeld der Veranstaltung, ab 16:30 Uhr, besteht die Möglichkeit einer kurzen Einführung in den Haftort Berlin-Hohenschönhausen in Form eines 60-minütigen Rundgangs.   

EINFÜHRUNG 

16:30 bis 17:30 Uhr Einführung in den Haftort Berlin-Hohenschönhausen (optional) 

PROGRAMM 

18:00 Uhr Begrüßung
Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt 

18:15 Uhr Podiumsdiskussion und Filmvorführung „Der SS-Mann und das Mädchen“ 
Tilmann Bünz, Journalist, Autor und Dokumentarfilmer 
Dr. Julia Landau, Kustodin für den Bereich Sowjetisches Speziallager Nr. 2 an der Gedenkstätte Buchenwald 
Dr. Elke Stadelmann-Wenz, Leiterin des Bereiches Forschung an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen 

Moderation: Dr. Jörg Morré, Direktor des Museums Berlin-Karlshorst

Die Veranstaltung wird live auf YouTube übertragen und kann über folgenden Link angeschaut werden: https://youtube.com/live/U0xCPPommG4?feature=share

Um Anmeldung wird gebeten: veranstaltungen@stiftung-hsh.de 

In Kooperation mit dem Museum Berlin-Karlshorst 

Foto: Das Foto zeigt festgenommene Juden und Jüdinnen im Warschauer Ghetto, die von deutschen Soldaten - unter ihnen Joseph Blösche, der mit dem Gewehr auf den Jungen im Vordergrund zielt - aus einem Gebäude getrieben werden. Die Aufnahme entstand vermutlich 1943 während des Aufstands im Warschauer Ghetto und entstammt dem sogenannten Stroop-Bericht, in dem SS-Gruppenführer Jürgen Stroop die von ihm befehligte Niederschlagung des Aufstands dokumentierte. (2. v. r. SS-Rottenführer Josef Blösche), 1943;

Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-41636-0002 / CC-BY-SA 3.0

Link: Veranstaltungsmitschnitt in der Mediathek anschauen (Link: Mediathek/Videos/Veranstaltungen)
 

Von 1951 bis 1990 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit das Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen als zentrale Untersuchungshaftanstalt, um Tausende politische Verfolgte zu inhaftieren. Darunter waren viele bekannte DDR-Oppositionelle.

Das Stasi-Gefängnis befand sich in einem militärischen Sperrbezirk, der von der Außenwelt hermetisch abgeschottet wurde. Seit 1992 steht es unter Denkmalschutz und seit 1994 bis heute führen ehemals politisch Inhaftierte sowie Historikerinnen und Historikern durch die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, um an das an diesem Ort begangene Unrecht zu erinnern.

Führungen und Filmvorführung

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die Kapelle der Versöhnung und die Stiftung Berliner Mauer laden herzlich zur Finissage der Ausstellung „Zeugen der Zeit – Porträts von Dirk Vogel“ ein.

Zwischen 2015 und 2021 begleitete und fotografierte Dirk Vogel 20 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen am ehemaligen Haftort in Hohenschönhausen. Die Ausstellung „Zeugen der Zeit“ zeigt eine Auswahl der dabei entstandenen Porträts. Dass die ehemals politisch Inhaftierten die Hoheit über den Ort übernommen haben, das zeigen uns gleichsam symbolisch diese Fotos.

Noch bis zum 25. Juni können Sie die Aufnahmen in der Villa Heike (Freienwalder Straße 17, 13055 Berlin) und bis zum 2. Juli in der Kapelle der Versöhnung sehen.

Die Finissage findet nach dem Gottesdienst in der Kapelle der Versöhnung am 2. Juli um 11 Uhr statt.

PROGRAMM

Begrüßung – Dr. Elise Catrain, Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Grußworte
Dr. Bettina Effner, stellvertretende Direktorin Stiftung Berliner Mauer
Esther Schabow, Beauftragte für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit Kapelle der Versöhnung
Gilbert Furian, Zeitzeuge

Gespräch
Dr. Elise Catrain, Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Dr. Bettina Effner, stellvertretende Direktorin Stiftung Berliner Mauer
Esther Schabow, Beauftragte für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit Kapelle der Versöhnung
Gilbert Furian, Zeitzeuge
 

Zu den wichtigen Phänomenen politischer Gegnerschaft in der DDR gehörte die Spionage für westliche Nachrichtendienste. Aus Sicht des Staatssicherheitsdienstes zählte die Verhaftung der »Gruppe Lange-Werner« 1953 zu den »bedeutendsten Spionagevorgängen«. Auch weil die DDR-Führung mit Christian Lange-Werner erstmalig einen Angehörigen ihrer neuen Sicherheitskräfte zum Tode verurteilen und hinrichten ließ. Stefan Donth untersucht die Ermittlungsmethoden der Stasi in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen und die Steuerung der Justiz im Vorfeld und während des Schauprozesses in Cottbus. 

PROGRAMM

Begrüßung
Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Buchpräsentation
Prof. Dr. Michael Schwartz,  Institut für Zeitgeschichte München - Berlin, Abteilung Berlin
Dr. Stefan Donth, Leiter Strategie und Zeitzeugenarchiv Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Diskussion
Anschließend kleiner Empfang

In Kooperation mit: [Logo IfZ München-Berlin]
 

Die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen präsentiert am 7. Juni das Forschungs- und Bildungsprojekt „Jugend im politischen Protest“, das von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanziell gefördert wird.

Das Projekt widmet sich jungen Protestakteuren beim Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR. Bis Dezember 2024 wird neben einer kollektivbiografischen Studie ein modulares Lernmaterial entstehen, das Ursachen, Ablauf und Folgen des Juniaufstandes anhand von Biografien verdeutlicht. Die Aufmerksamkeit Jugendlicher auf politische Massenproteste gegen autoritäre Herrschaft zu lenken und ihr Verständnis dafür zu erhöhen, ist Ziel des Projektes.

Sie sind herzlich eingeladen, mit uns das Konzept und unser Vorgehen zu diskutieren.

Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen nehmen eine zentrale Rolle ein. Ohne ihr zurückliegendes und gegenwärtiges Engagement gäbe es den Ort, das ehemalige zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR, so wie wir ihn heute kennen nicht. Dirk Vogel hat einige dieser Menschen am authentischen Ort in den Jahren zwischen 2015 und 2021 begleitet und fotografiert. Die Ausstellung "Zeugen der Zeit" zeigt eine Auswahl der dabei entstandenen Porträts. Dass die ehemals politisch Inhaftierten die Hoheit über den Ort übernommen haben, das zeigen uns gleichsam symbolisch diese Fotos.

Zum Internationalen Museumstag führt der Fotograf Dirk Vogel durch die Ausstellung in der Kapelle der Versöhnung und steht anschließend zum Gespräch bereit.

Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen nehmen eine zentrale Rolle ein. Ohne ihr zurückliegendes und gegenwärtiges Engagement gäbe es den Ort, das ehemalige zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR, so wie wir ihn heute kennen nicht. Dirk Vogel hat einige dieser Menschen am authentischen Ort in den Jahren zwischen 2015 und 2021 begleitet und fotografiert. Die Ausstellung "Zeugen der Zeit" zeigt eine Auswahl der dabei entstandenen Porträts. Dass die ehemals politisch Inhaftierten die Hoheit über den Ort übernommen haben, das zeigen uns gleichsam symbolisch diese Fotos.

Die Ausstellung wird bereits ab dem 16. Mai 2023 auch in der Kapelle der Versöhnung zu sehen sein.
Finissage 2. Juli 2023, 11 Uhr

Ort: Kapelle der Versöhnung, Bernauer Straße 4 10115 Berlin

Kooperationspartner: Kapelle der Versöhnung, Villa Heike, Stiftung Berliner Mauer

Zur Publikation

Im ehemaligen militärischen Sperrbezirk der DDR-Staatssicherheit befand sich neben der zentralen Untersuchungshaftanstalt das Strafgefangenenarbeitskommando der Frauen. Obwohl die gesetzlichen Bestimmungen keinen Strafvollzug im Ministerium für Staatssicherheit vorsahen, brachte die Stasi verurteilte Strafgefangene in ihrem eigenen Strafvollzugsbereich unter. Den Frauen oblag die alltägliche Versorgung der Untersuchungshäftlinge.

In der Führung werden Sie einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewinnen, sich die Unterbringungen der Frauen anschauen und nachvollziehen, warum die Strafgefangenen innerhalb der in Hohenschönhausen inhaftierten Personen eine besondere Gruppe darstellten.

Die Führung ist kostenfrei, die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen begrenzt.

Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Hohenschönhausen benötigte Arbeitskräfte, um den Gefängnisbetrieb aufrechtzuerhalten und die politisch Inhaftierten zu versorgen. Dafür griff die Staatssicherheit auf Strafgefangene zurück und bildete Arbeitskommandos aus Frauen und Männern.

Die ständige Ausstellung nimmt die Lebens- und Arbeitsbedingungen der in den Kommandos eingesetzten Frauen in den Blick. Diese wurden in der Küche, als Reinigungskräfte sowie beim Nähen, Waschen und Bügeln eingesetzt. Unter der Kontrolle des MfS war das Zusammenleben im Kommando von harter Arbeit und gegenseitiger Bespitzelung geprägt – aber auch von Solidarität und Freundschaft.

Die Ausstellung befindet sich in einem erhalten gebliebenen, rund 500 qm großen Küchen- und Wohntrakt des Gefängnisses. Hier waren bis 1989 Strafgefangene des Frauenkommandos „Neue Küche“ tätig. Die Arbeitsräume und Unterkünfte können mithilfe von Tablets erkundet werden. Über eine Augmented-Reality-App („erweiterte Realität“) werden Berichte von Zeitzeuginnen, MfS-Dokumente sowie nachgesprochene Auszüge aus Spitzelberichten an die Stasi virtuell zugänglich gemacht.

Die originale Ausstattung sowie zahlreiche Gerätschaften und Küchenutensilien gewähren zusammen mit den digitalen Ausstellungsinhalten Einblicke in den Haft- und Arbeitsalltag des Strafgefangenenkommandos.

Volumetrische Aufnahmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in 3D ermöglichen zudem eine virtuelle Begegnung mit ehemals Inhaftierten. 

PROGRAMM

Begrüßung
Dr. Helge Heidemeyer (Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)

Grußworte
Evelyn Zupke (Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur)
Dr. Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa Berlin)
Dr. Anna Kaminsky (Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

Einführung
Andreas Engwert (Leiter Ausstellungen/Sammlung, Kurator)
Dr. Eva Fuchslocher (Projektleiterin)

Mit Unterstützung von Lotto Stiftung, Senat für Kultur und Europa Berlin, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Neustart Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Link: Mehr Informationen zur Ausstellung (Link zu Besuch/Ausstellungen/In Zwangsgemeinschaft)

Das Präsidium der Volkspolizei im Herzen von Berlin nahm innerhalb der Volkspolizei eine herausragende Stellung ein: Als einzige Bezirksbehörde in der DDR war es dem Minister des Innern unmittelbar unterstellt; es kooperierte eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Das Präsidium der Volkspolizei in der Keibelstraße mit seiner Untersuchungshaftanstalt gehören daher zu den zentralen Orten der Repression der SED-Diktatur.

Zwei Jahre lang hat die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Aufgaben, Struktur und die Arbeitsweise des Präsidiums untersucht. Schwerpunkt war die 1966 eingerichtete Arbeitsgruppe Staatsgrenze. Sie zählte bis zum Untergang der DDR zu den wichtigsten Instrumenten der Volkspolizei bei der Bekämpfung der sogenannten „Republikflucht“. Die AG Staatsgrenze allein führte über 20.000 Ermittlungsverfahren zu diesem „Delikt“ durch.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen erstmals, dass dem Präsidium der Volkspolizei Berlin bei der Bekämpfung von Fluchten ein nicht zu überschätzender Stellenwert zukam. 

PROGRAMM

Einführung
Dr. Helge Heidemeyer (Vorstand und Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)

Grußworte
Evelyn Zupke (Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur)
Tom Sello (Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Elisabeth Motschmann (ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages und Kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion)

Einführung
Gerd Callenius (Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Projekt Keibelstraße)
Forschungsergebnisse zur Geschichte der "AG Staatsgrenze" im Präsidium der Volkspolizei Keibelstraße
Edo Schreuders (Historiker, Berlin)
Alexander Paulick (Historiker, Dresden)
Dominik Juhnke (Historiker, Berlin)

Diskussion 

Moderation: Dr. Stefan Donth (Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen, Leiter Projekt Keibelstraße)

Dieses wissenschaftliche Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
 

2022

33 Jahre nach dem Mauerfall und 84 Jahre nach den Novemberpogromen sind Sängerinnen und Sänger des Volny-Chors zu Gast in Berlin und Potsdam. Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Stiftung Berliner Mauer und die Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen setzen mit den Konzerten des Volny-Chors – übersetzt „freien Chors“ – ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Diktatur und Repression und gegen staatlichen Terror.

Der Volny-Chor gründete sich im Sommer 2020 als Reaktion auf die manipulierten Wahlen in Belarus. Ihm gehören bis zu 150 Sängerinnen und Sänger an. Einige von ihnen wurden bei Razzien während der Proben verhaftet. Die meisten Chormitglieder flüchteten ins Exil. Ihre Konzerte geben sie mit Masken, um anonym zu bleiben und sich vor Verfolgung zu schützen. Ihre Auftritte sind Demonstrationen für Freiheit und Demokratie.
Auch im Rahmen der Gedenkveranstaltung an der Berliner Mauer wird der Volny-Chor am 9. November einen Auftritt haben.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stiftung Berliner Mauer statt.
Mit freundlicher Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal Bethel.

Im Juni 1945, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges, errichtete die sowjetische Geheimpolizei auf dem Gelände der heutigen Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen das sowjetische Speziallager Nr. 3. Rund 16.000 Personen waren dort unter menschenunwürdigen Bedingungen interniert, ungefähr 1.000 überlebten die Haft nicht. Ihre Leichen wurden in anonymen Massengräbern auf einem Schuttabladeplatz verscharrt.

Bei Suchgrabungen in den 1990er-Jahren wurden die sterblichen Überreste von mehr als 250 Menschen gefunden und auf den Friedhof in der Gärtnerstraße umgebettet. Heute erinnert ein „DenkOrt“ an die Opfer des Speziallagers. Jährlich gedenken die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und das Bezirksamt Lichtenberg der Opfer.

Gemeinsam wollen wir am 19. Oktober 2022 zum Andenken an die Toten des sowjetischen Speziallagers Nr. 3 auf dem Friedhof an der Gärtnerstraße zusammenkommen. Im Anschluss sind die Teilnehmenden zu einem Empfang in die Gedenkstätte eingeladen.

PROGRAMM

15.30 Uhr Begrüßung
Michael Grunst (Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg)
Dr. Helge Heidemeyer (Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)

15.40 Uhr Rede zum Gedenken an die Toten des sowjetischen Speziallagers Nr. 3
Hartmut Richter (Referent Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und Mitinitiator des Gedenkortes)

15.50 Uhr Kranzniederlegung mit musikalischer Begleitung
Ithay Chen (Cello)

16:00 Uhr Shuttle zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

16.15 Uhr Empfang in der Cafeteria der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Angepasstheit und das Funktionieren im Kollektiv galten in der SED-Diktatur als unverzichtbare Eigenschaften einer sozialistischen Persönlichkeit. Kinder, die sich diesen Idealen widersetzten, landeten nicht selten in Spezialkinderheimen oder Jugendwerkhöfen, wo sie mit teilweise menschenverachtenden Methoden im Sinne der staatlichen Ideologie umerzogen werden sollten. Die gefängnisartige Unterbringung, militärischer Drill sowie körperliche und psychische Gewalt hinterließen bei den Betroffenen lebenslange Spuren.

Nach einer Lesung aus dem Buch „Die Weggesperrten“ von Grit und Niklas Poppe, werden im Gespräch nicht nur die Zustände in den DDR-Heimen thematisiert werden, sondern auch Fälle von Misshandlungen von Kindern in kirchlichen wie staatlichen Heimen in der Bundesrepublik diskutiert werden.

Podium:
Katrin Begoin-Weber, ehemalige Insassin der Jugendwerkhöfe Eilenburg und Torgau
Grit Poppe, Autorin „Die Weggesperrten“
Niklas Poppe, Autor „Die Weggesperrten“
Peter Wensierski, Journalist und Autor „Schläge im Namen des Herren“

Moderation: Isabel Fannrich-Lautenschläger, freie Journalistin

In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft

Die Gebäude des einstigen Untersuchungsgefängnisses des Ministeriums für Staatssicherheit stehen seit 1992 unter Denkmalschutz, seit 1994 befindet sich hier eine Gedenkstätte. Am authentischen Ort wird über die Formen und Folgen politischer Verfolgung in der SED-Diktatur informiert. Auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses können die historischen Gebäude besichtigt werden.

Konzert (Wegen möglicher Unwetter nach Drinnen verlegt)

Sonntag, 11.9. um 14:30 Uhr, Freier Eintritt

Einer von Tausend. Eine Berliner Geschichte.
Detlef Jablonski erzählt seine Erlebnisse als „unfreiwilliger Staatsfeind“ der DDR.

In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft

Samstag und Sonntag Führungen, Freier Eintritt, Anmeldung erforderlich

Von 1951 bis 1990 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit das Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen als zentrale Untersuchungshaftanstalt, um Tausende politische Verfolgte zu inhaftieren. Darunter waren viele bekannte DDR-Oppositionelle.

Das Stasi-Gefängnis befand sich in einem militärischen Sperrbezirk, der von der Außenwelt hermetisch abgeschottet wurde. Seit 1992 steht es unter Denkmalschutz und seit 1994 bis heute führen ehemals politisch Inhaftierte sowie Historikerinnen und Historikern durch die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, um an das an diesem Ort begangene Unrecht zu erinnern.

Führungen und Videoinstallation

Ein Fluchtversuch aus der DDR war einer der Hauptgründe, warum Menschen in Höhenschönhausen in Haft kamen. Die „Republikflucht“ wurde als Verbrechen geahndet. Die meisten Fluchtvorhaben kamen nicht zur Umsetzung, da die Stasi sie im Vorfeld entdeckte. Die Wege waren vielfältig: im Kofferraum versteckt oder über die Ostsee schwimmend. Unser Thementag widmet sich dieses Jahr der Flucht über den Flugweg.

Führungen und Podium
Blues-Open-Air-Konzert mit Harro Hübner
Der Eintritt ist frei.

In Kooperation mit dem MHM Flugplatz Berlin-Gatow
Der Thementag ist ein Teil des Kultursommerfestivals Berlin 2022

Link: Veranstaltungsmitschnitt in der Mediathek anschauen (-> Link Mediathek / Videos / VA-Mitschnitt

28.02.2022 // 18 Uhr „Von Grenzen und Stegen.

Die Geschichte einer deutsch-deutschen Familie“

Lesung und Gespräch mit Steffen Hahn

Am 13. August 1961 errichtete das Regime der DDR die Berliner Mauer. Sie verursachte großes Leid; die Mauer teilte Familien, brach Biografien und viele Hoffnungen blieben unerfüllt. Der Rechtsanwalt und Buchautor Steffen Hahn verbindet in seiner Erzählung über die eigene Familiengeschichte historische und gesellschaftliche Analyse mit persönlichen Erfahrungen.

Steffen Hahn
Von Grenzen und Stegen
Die Geschichte einer deutsch-deutschen Familie
316 Seiten // € 20,50 // ISBN 978-3-95778-251-9

09.03.2022 // 18 Uhr „Den Tagen, die kommen, gewachsen zu sein“

Zum 60. Todestag von Zenzl Mühsam

Lesung und Gespräch mit Uschi Otten

Nach der Ermordung Erich Mühsams 1934 im Konzentrationslager Oranienburg floh Zenzl Mühsam mit dessen Nachlass in die Sowjetunion. Dort erlitt sie eine zwanzigjährige Odyssee durch den Gulag. Im Lebensweg dieser unerschrockenen Frau verdichtet sich auf eindrucksvolle Weise die Diktaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, die von den Spitzeln des bayerischen Königreichs bis zu denen der DDR-Staatssicherheit reicht.
 

06.04.2022 // 18 Uhr „Aber der Himmel – grandios“

Lesung und Gespräch mit Vytene Muschick

Die 14-Jährige Litauerin Dalia Grinkevičiūtė wird nach dem Einmarsch der Sowjets mit ihrer Familie in die sibirische Verbannung geschickt. Nach Ihrer Flucht schreibt sie ihre Erinnerungen hastig auf lose Blätter, die sie aus Angst vor dem KGB in einem Einweckglas im Garten vergräbt. Wie durch ein Wunder werden die Aufzeichnungen nach ihrem Tod gefunden. Das Manuskript von Dalia Grinkevičiūtė wurde vor Kurzem in der Kategorie „Welterinnerung“ im UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Dalia Grinkeviciute
Aber der Himmel – grandios
206 Seiten // € 19,90 // ISBN 978-3-88221-387-4
 

11.05.2022 // 18 Uhr „Der Duft der Kiefern.

Lesung und Gespräch mit Bianca Schaalburg

In „Der Duft der Kiefern“ taucht die Berliner Autorin in ihre Kindheit ein und stößt dabei auf Verdrängung und Lügen. Was hat ihr Großvater Heinrich, angeblich als Buchhalter bei der Wehrmacht in Riga stationiert, von den Gräueltaten der Nazis gewusst? War er vielleicht selbst beteiligt? Bald stellt sich die Frage nach der Mitschuld ihrer Familie. Schaalburg erfährt, dass sie in einem Haus lebte, das vorher von Juden bewohnt war. Hat die Familie von deren Vertreibung profitiert? War sie gar dafür verantwortlich? Bianca Schaalburg recherchiert die Ereignisse und stellt die Frage nach Schuld und Verantwortung einer ganz normalen deutschen Familie.

Bianca Schaalburg
Der Duft der Kiefern
Meine Familie und ihre Geheimnisse
208 Seiten // € 26,00 // ISBN 978-3-96445-058-6

22.06.2022 // 18 Uhr „Das zweite Geheimnis“

Lesung und Gespräch mit Titus Müller

1973. Die Weltfestspiele der Jugend verwandeln den Berliner Alexanderplatz in ein Festivalgelände mit acht Millionen Besuchern. Während vordergründig freie Liebe, lange Haare und buntes Chaos herrschen, sieht Oberleutnant der Staatssicherheit Eickhoff die Gelegenheit, sich an einer alten Feindin zu rächen: der Spionin Ria Nachtmann. Mit dem Versuch, Rias Tochter auf seine Seite zu ziehen, kommt er ihr gefährlich nahe. Als ein alter Bekannter Ria um Fluchthilfe in den Westen bittet, droht die Falle endgültig zuzuschnappen.

Der zweite Band der Spiegel-Bestseller Spionin-Trilogie.
Titus Müller
Das zweite Geheimnis
Die Spionin-Reihe (2)
432 Seiten // € 16,00 // ISBN 978-3-453-44126-2

Über die Geschichte des Ortes und aktuelle Herausforderungen in der Vermittlung historischer Themen berichten der Direktor der Stiftung Berlin-Hohenschönhausen Dr. Helge Heidemeyer und der Zeitzeuge Holger Krug im Gespräch mit der Journalistin Susann Reich im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.

Zur Publikation