Weiter zum Inhalt
Torsten Rupnow
Zellengang im Neubau

Schicksale

Torsten Rupnow

Torsten Rupnow wurde 1966 in Ost-Berlin geboren und wuchs im Bezirk Lichtenberg auf. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Koch beim Ministerrat der DDR. Als 1984 ein Teil der Familie beschloss, die DDR zu verlassen, stellte auch T. Rupnow mehrere Ausreiseanträge. Mit zahlreichen Gesprächen und Repressalien auf seiner Arbeitsstelle versuchte das MfS ihn dazu zu bringen, die Anträge zurückzuziehen.  

Im Juni 1985 täuschte T. Rupnow einen Fluchtversuch über die Ostsee vor, um verhaftet und letztlich von der Bundesrepublik freigekauft zu werden. Er wurde bei einer Kontrolle der Volkspolizei mit einer Tauchausrüstung im Gepäck am Wismarer Bahnhof aufgegriffen.  Er kam in die Untersuchungshaft nach Berlin-Hohenschönhausen. Im August 1985 wurde er zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt. Er verbüßte die Haftstrafe in den Haftanstalten in Rummelsburg, Naumburg und Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Durch einen Häftlingsfreikauf wurde er im März 1986 nach West-Berlin entlassen.  

Torsten Rupnow ist seit 2014 als Besucherreferent an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und seit 2011 als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro tätig.