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Sigrid Grünewald
Zellengang im Neubau

Schicksale

Sigrid Grünewald

Sigrid Grünewald wurde 1945 in Kahla (Thüringen) geboren. Sie wuchs in einer sozialdemokratischen Familie in Berlin-Spandau auf. Von 1965 bis 1968 absolvierte sie eine Ausbildung als Immobilienkauffrau.

1977 lernte S. Grünewald bei einem Besuch in der DDR ihren späteren Verlobten kennen. Von West-Berlin aus organisierte sie mit Hilfe von Fluchthelfern seine Flucht. Das ganze Vorhaben war jedoch vom Staatssicherheitsdienst inszeniert. Im November 1981 wurde sie verhaftet und im März 1982 wegen "staatsfeindlichen Menschenhandels" zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Dreieinhalb Monate war sie in der Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen inhaftiert, ihre anschließende Haft verbrachte sie in Bautzen II.

Im September 1982 gelangte sie im Rahmen eines Häftlingsfreikaufs zurück in die Bundesrepublik. Sie lebte in Berlin-Spandau und war als Assistentin der Geschäftsleitung in einer Firma tätig.

Seit 2012 führt Sigrid Grünewald Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und ist als Zeitzeugin an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro im Einsatz.

 

Weiterführende Informationen


Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Hg.), Zeugen der Zeit. Porträts von Dirk Vogel, Berlin 2023.

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