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Thomas Lukow
Zellengang im Neubau

Schicksale

Thomas Lukow

Thomas Lukow wurde 1959 in Potsdam geboren. Er wuchs in Ost-Berlin auf und absolvierte eine Lehre zum Forstwirt. Bereits mit 18 Jahren verließ T. Lukow die Freie Deutsche Jugend (FDJ).  Er erhielt Studienverbot und durfte das erträumte Musikstudium nicht antreten. Parallel zu den Gelegenheitsjobs als Kraftfahrer, Verkäufer und Kellner absolvierte er eine private Musikausbildung an der Musikschule in Berlin-Friedrichshain und war in der regimekritischen Kultur- und Musikszene im Berliner Prenzlauer Berg aktiv.

Im Juli 1981 – im Alter von 22 Jahren – plante T. Lukow seine Flucht über die tschechoslowakische Grenze. Die Flucht misslang, er wurde verhaftet und in Hohenschönhausen inhaftiert. Er wurde wegen „versuchter Republikflucht“ zu einer Haftstrafe von 20 Monaten verurteilt, die er in Bautzen II verbüßte.

Nach seiner Haftentlassung in Ost-Berlin im Februar 1983 beantragte T. Lukow mehrmals eine Ausreise in die Bundesrepublik, die ihm erst 1989 bewilligt wurde. In West-Berlin war er zunächst im öffentlichen Dienst, nach der deutschen Wiedervereinigung als freier Mitarbeiter im Bundeskanzleramt tätig, wo er Politik- und Architekturführungen gab.

Seit 2000 ist Thomas Lukow als Stadtführer in Berlin und Potsdam und als Referent für politische Bildungsarbeit an mehreren Gedenkstätten tätig. Er führt seit 2021 Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und ist als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro tätig.