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Lothar Schulz
Zellengang im Neubau

Schicksale

Lothar Schulz

Lothar Schulz wurde 1950 in Alt Ruppin/Land Brandenburg geboren. 1972 schloss er sein Studium des Thermischen Maschinenbaus an der TU Dresden ab und wurde Koordinations-Ingenieur für die Montage/Inbetriebnahme des sowjetischen Kernreaktors WWER-440 in Lubmin/Greifswald. Aufgrund seiner fließenden Russischkenntnisse schlug man ihn für eine Aspirantur am Energetischen Institut in Moskau vor. Er lehnte den dafür erforderlichen Eintritt in die SED jedoch aus Gewissensgründen ab. Die Aspirantur wurde annulliert.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, beruflich voranzukommen, und einem abgelehnten Ausreiseantrag protestierte er am 2. April 1978 allein im Zentrum von Ost-Berlin mit einem Transparent gegen die SED. Er wurde verhaftet und in der MfS-Untersuchungshaftanstalt Rostock inhaftiert. Man verurteilte L. Schulz wegen “Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit“ zu einem Jahr und zehn Monaten Haft.

Ende 1979 wurde L. Schulz nach einer Amnestie in die DDR entlassen. Im Mai 1981 durfte er in die Bundesrepublik ausreisen. Dort arbeitete er als Internationaler Projektmanager und Berater für die westdeutsche Industrie auf dem Gebiet der Business-/Logistik-Softwarelösungen.

Seit Dezember 2015 ist er als Besucherreferent mit fremdsprachlichem Schwerpunkt in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen tätig und seit 2017 für das Koordinierende Zeitzeugenbüro an Schulen und Bildungseinrichtungen im Einsatz.

Weiterführende Informationen


  • Lothar Schulz, Longing for Freedom, Selbstverlag 2022.
  • Lothar Schulz, Sehnsucht nach Freiheit, Selbstverlag 2020.

Die Publikationen sind in der BuchHandlung89 erhältlich: BuchHandlung89