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Lutz Hildebrandt
Zellengang im Neubau

Schicksale

Lutz Hildebrandt

Lutz Hildebrandt wurde 1947 in Berlin geboren. Er erlernte den Beruf des Damenschneiders. Anlässlich des VII. Parteitages der SED im April 1967 riss L. Hildebrandt zwei Propagandaplakate der Staatspartei aus Leichtsinn ab. Daraufhin wurde er verhaftet, in das Polizeigefängnis der Keibelstraße gebracht und anschließend in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert.

Im Dezember 1967 wurde L. Hildebrandt zu zwei Jahren und sechs Monaten wegen „staatsgefährdender Hetze" und „Staatsverleumdung“ verurteilt. Er legte Berufung ein und das Urteil wurde abgeändert in ein Jahr und acht Monate abgeändert. L. Hildebrandt verbüßte die Haftstrafe in der Strafvollzugsanstalt Berlin-Rummelsburg. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er vorzeitig im August 1968 aus der Haft entlassen.

Von 1972 bis 1978 absolvierte er ein Fernstudium zum Ingenieur-Ökonom der Leichtindustrie und arbeitete danach in einem Berliner Kaufhaus. Nach der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung wurde er Vorsitzender des Kreistags Barnim und Kurdirektor in der Waldsiedlung Wandlitz.

Lutz Hildebrandt führt seit 2009 Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, seit 2011 ist er als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro tätig.