Weiter zum Inhalt
Christian König
Zellengang im Neubau

Schicksale

Christian König

Christian König wurde im Januar 1961 geboren und wuchs in Ostberlin auf. Nach der Schule begann er eine Schreinerausbildung bei einer Möbeltischlerfirma. Mit systemkritischen Aussagen geriet C. König ins Visier der Stasi. Vor einer erfolgreichen Beendigung der Ausbildung wurde ihm gekündigt; auch seine weitere berufliche Beschäftigung auf einem Taxiwerkhof wurde ihm erschwert.

C. Königs Wunsch, aus der DDR zu fliehen, wurde immer größer. Um eine Verhaftung und eine damit verbundene Chance auf einen Freikauf durch die Bundesrepublik zu provozieren, stellte er zwischen Juli und Oktober 1980 insgesamt zehn Ausreiseanträge. Schließlich wurde er am 7. Oktober 1980 beim Gründungsjahrestag der DDR mit einem Plakat mit der Aufschrift “Lasst mich endlich rüber” Unter den Linden, wenige Meter entfernt vom Brandenburger Tor, verhaftet und in Hohenschönhausen inhaftiert. Ihm wurde insbesondere Anstiftung zur “Republikflucht” vorgeworfen. Wegen “Beeinträchtigung staatlicher Organe bei ihrer Tätigkeit” wurde er in der Kissingenstraße in Pankow zu acht Monaten Haft verurteilt. Es folgten Haftaufenthalte in verschiedenen Berliner Gefängnissen, in der Strafanstalt Brandenburg und Karl-Marx-Stadt.

Mit der Hilfe eines Anwalts wurde C. König im Mai 1981 in die Bundesrepublik entlassen und lebte seitdem in West-Berlin. 

Seit 2022 führt Christian König Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.