Wenn Menschen einfach so verschwinden
Syrische Frauen auf der Suche nach ihren Angehörigen
Donnerstag, 6. September 2018, 19 Uhr
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66, 13055 Berlin
Wie fühlen sich Menschen, deren Angehörige plötzlich im Gefängnis einer Diktatur verschwinden? Wie lebt es sich mit dem Gefühl der Ungewissheit und der Rechtlosigkeit gegenüber einem allmächtigen Staat? Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und die Frauenrechtsorganisation „Women Now for Development“ haben erstmals ehemalige politische Gefangene und deren Angehörige aus Syrien und der DDR zusammengebracht, um Erfahrungen auszutauschen.
Während die Diktatur der SED 1989 überwunden wurde, blicken die Menschen in Syrien in eine düstere Zukunft. Wie früher die Sowjetunion unterstützt heute Russland das blutige Regime Assads und seiner Arabischen Sozialistischen Baath-Partei. Die Veranstaltung soll auf die zahlreichen Verschwundenen in Syrien aufmerksam machen, über 65.000 allein zwischen 2011 und 2015. Mit den Opfern der SED-Herrschaft sprechen die syrischen Frauen über ihre Erlebnisse – und darüber, wie Staatsverbrechen in einer Demokratie aufgearbeitet werden können.
PROGRAMM
Begrüßung
Dr. Hubertus Knabe, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Einführung
Anna Fleischer, Women Now for Development
Diskussion
- Fadwa Mahmoud, Families for Freedom, Angehörige und ehemalige politische Gefangene in Syrien
- Asmaa Al Farraj, Families for Freedom, Angehörige und ehemalige politische Gefangene in Syrien
- Monika Schneider, Ehemalige politische Gefangene in der DDR
- Peter Bradler, Bruder von Michael Bradler, 1982 in politischer Haft in der DDR
- Moderation: Helmuth Frauendorfe, Stv. Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen