Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Diktaturaufarbeitung aus deutscher und internationaler Perspektive
Buchvorstellung, Diskussion und Filmvorführung

Montag, 24. Februar 2014, 18.00 Uhr
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH
Reichpietschufer 20, 10785 Berlin

Zwischen Vergangenheit Zukunft Titel

Wie geht man mit dem Erbe einer Diktatur um? Wie kann der Rechtsstaat nach politischen Umbrüchen (wieder)hergestellt werden? Wie können Opfer ihre Würde wiedererlangen? In den letzten Jahren haben sich Länder in Europa, Afrika, Südamerika und anderen Kontinenten mit diesen und ähnlichen Fragen auseinandergesetzt.

In Deutschland, das zwei Diktaturen erlebt hat, fasst man diese Aufgabe unter dem vielschichtigen Begriff „Aufarbeitung“ zusammen. Sie reicht von der strafrechtlichen Verfolgung der Täter über die Erneuerung des Beamtenapparates bis hin zur Entschädigung der Opfer. Aufgrund der vergleichsweise hohen politischen Bereitschaft zur Aufarbeitung wird Deutschland dabei von vielen Ländern inzwischen als „Modell“ oder Vorbild wahrgenommen. Doch welche Ansätze und
Erfahrungen lassen sich überhaupt auf andere Länder übertragen?

Zwei Jahre lang hat die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen den Aufarbeitungsprozess in Tunesien unterstützt. Im Rahmen eines vom Auswärtigen Amt geförderten Projektes wurden unter anderem Zeitzeugen interviewt, Ausstellungen entwickelt und ein Handbuch zur Aufarbeitung von Diktaturen veröffentlicht. Gemeinsam mit Experten aus Theorie und Praxis sollen die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Prozess vorgestellt und diskutiert werden. Im Anschluss zeigt die Stiftung den Dokumentarfilm „La mémoire noire“, der dem Schicksal von Folteropfern in Tunesien nachgeht.

PROGRAMM

Begrüßung

  • Klaus Brückner, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  • S.E. Elyes Ghariani, Botschafter der Tunesischen Republik

Buchvorstellung

Helmuth Frauendorfer, stellvertretender Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, im
Gespräch mit Handbuch-Autor Sven Felix Kellerhoff, Redakteur für Zeitgeschichte, Die Welt

Diskussion

  • Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel, Expertin für Aufarbeitungsprozesse, Direktorin des Zentrums für Konfliktforschung an der Universität Marburg
  • Dr. Annelen Micus, Südamerika-Expertin, European Center for Constitutional and Human Rights e.V. (ECCHR), Berlin
  • Hamza Chourabi, Leiter des Projektes „Contre l‘oubli“ der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  • Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  • Sophia Schäfer, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (Moderation)

Empfang

Film: „La mémoire noire“
Dokumentarfilm von Hichem Ben Ammar, 2013, 52 Min.