Das Trauma der zweiten Generation
14. Februar 2012, 18.00 Uhr
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5, 10117 Berlin
© picture-alliance / dpa
Schätzungsweise 300.000 Menschen waren in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR aus politischen Gründen in Haft. Für viele von ihnen war die Zeit der Gefangenschaft die schlimmste ihres Lebens. Doch nicht nur für sie war die Haft traumatisierend. Auch ihre Kinder wurden auf vielfältige Weise in Mitleidenschaft gezogen. Oft wirken die seelischen Verletzungen bis in die zweite Generation.
Wissenschaftler der Universität Leipzig haben erstmals untersucht, wie sich die Erfahrung politischer Verfolgung auf die Kinder der Inhaftierten ausgewirkt hat. Nach der Vorstellung ihrer Forschungsergebnisse diskutieren Experten und Betroffene über eine bisher kaum wahrgenommene Spätfolge der kommunistischen Diktatur – das Trauma der zweiten Generation.
PROGRAMM
Begrüßung
- Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung
- Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Vorstellung zweier Studien zum Trauma der zweiten Generation
- Grit Klinitzke, Dipl.-Psychologin
- Maya Boehm, Dipl.-Psychologin
Filmvorführung
„Jeder schweigt von etwas anderem“ (Auszüge)
Dokumentation von Marc Bauder und Dörte Franke
Gespräch
- Dagny Dewath, Schauspielerin, Tochter eines DDR-Inhaftierten
- Myriam Ceglarek, Fotografin, Tochter eines DDR-Inhaftierten
- Dr. Stefan Trobisch-Lütge, Psychologe, Leiter der Beratungsstelle "Gegenwind" für politisch Traumatisierte der DDR-Diktatur
- Ulrich Schacht, im Frauengefängnis Hoheneck geboren und selbst in DDR-Haft
- Moderation: Helmuth Frauendorfer, stv. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen