Medizin hinter Gittern
28. November 2011, 19.30 Uhr
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5, 10117 Berlin
© Robert Mispelbaum
Erkrankungen von Häftlingen waren für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) eine unerwünschte Störung seiner Ermittlungstätigkeit. Das sogenannte Haftkrankenhaus auf dem Gelände der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen hatte daher die vorrangige Aufgabe, erkrankte Gefangene wieder prozesstauglich zu machen.
Was sich genau hinter den Mauern des Haftkrankenhauses abspielte, gehörte bisher zu den letzten großen Geheimnissen des DDR-Staatssicherheitsdienstes: Wer waren die Inhaftierten, wer die Mediziner und Pfleger, die dort im Auftrag des MfS tätig waren? Welche Krankheiten und Gebrechen wurden behandelt, welche Behandlungsmethoden und Arzneimittel angewandt? Und wie vertrug sich die enge Zusammenarbeit von Medizinern und Vernehmern mit dem Eid des Hippokrates?
Das Buch von Tobias Voigt und Peter Erler bringt erstmals Licht in diesen bisher völlig unerforschten Bereich der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland.
PROGRAMM
Begrüßung
- Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitungder SED-Diktatur
- Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- Dr. Norbert Jaron, Verleger
Gespräch
- Tobias Voigt, Politikwissenschaftler und Autor
- Prof Dr. med. Volker Hess, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin
- Dr. med. Marc Lehmann, Ärztlicher Direktor des Justizvollzugskrankenhauses Berlin
- Dieter Hötger, Fluchthelfer und Tunnelbauer
- Moderation: Helmuth Frauendorfer, stv. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen