4. Hohenschönhausen-Forum
7. November 2011, 9.00-18.00 Uhr
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 13a, 13055 Berlin
Demonstranten beim Marsch über den Berliner Kurfürstendamm, Februar 1968
© ullstein bild
Zu allen Zeiten haben sich Philosophen, Schriftsteller und Künstler bereitwillig in den Dienst brutaler Machthaber gestellt. Oft haben sie ihnen mit ihren Werken erst die ideologische Legitimation verschafft, ohne die kein Regime auf Dauer lebensfähig ist.
Besonders leidenschaftlich haben viele Intellektuelle Nationalsozialismus und Kommunismus gefeiert. Von Veit Harlan und Carl Schmitt bis Lion Feuchtwanger und Hermann Kant – der Verrat an den Ideen des Humanismus kennt viele prominente Beispiele. Warum dies so ist und wo die Diktaturverklärung auch in der Gegenwart lauert, ist Thema des 4. Hohenschönhausen-Forums.
PROGRAMM
9.30-10.00 Uhr: Begrüßung
- Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- Andreas Kleine-Kraneburg, Leiter Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin
10.00-10.45 Uhr
Zwischen Meinungsfreiheit und Selbstzensur – die Diskursgrenzen in Deutschland
Richard Wagner, Schriftsteller, Berlin
Download: Rede von Richard Wagner
11.00-13.00 Uhr: Panel I: Karrieristen oder Überzeugungstäter? Intellektuelle als Unterstützer des Nationalsozialismus
- Goebbels Verstärker – Veit Harlan und andere Filmemacher des Dritten Reiches
Dr. Rainer Rother, künstlerischer Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin - Furchtbare Juristen – der Fall Carl Schmitt
Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Politikwissenschaftlerin, Passau - Professoren für den Führer – die Rolle der Universitäten im Nationalsozialismus
Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, Historiker, Bonn - Journalisten im Nationalsozialismus
Dr. Lutz Hachmeister, Medienhistoriker, Berlin - Moderation: Sven Felix Kellerhoff, Journalist, Die Welt
13.00-14.30 Uhr: Mittagspause
In dieser Zeit besteht die Möglichkeit zur Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
14.30-16.30 Uhr: Panel II: Idealisten oder nützliche Idioten? Intellektuelle als Fürsprecher des Kommunismus
- Stalins Bewunderer – Lion Feuchtwanger und andere Revolutionsromantiker
Prof. em. Dr. Hans Dieter Zimmermann, Literaturwissenschaftler, Berlin - Maos Jünger – Jürgen Trittin und andere Achtundsechziger
Dr. Gerd Koenen, Historiker, Frankfurt am Main - Von Becher bis Kant – Ostdeutschlands Staatskünstler
Freya Klier, Autorin und Dokumentarfilmerin, Berlin - Honeckers Freunde – Oskar Lafontaine und andere Entspannungspolitiker
Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen - Moderation: Dr. Norbert Seitz, Deutschlandfunk
16.30-16.45 Uhr: Kaffeepause
16.45-18.45 Uhr: Panel III: Selbstkritiker oder Schönredner? Intellektuelle als Diktaturverteidiger in der Gegenwart
- Zwischen Ostalgie und Verständnis – DDR-Verklärung heute
Prof. Dr. Klaus Schroeder, Politikwissenschaftler, Berlin - Zwischen Naivität und Faszination – Beschönigungen des Islamismus
Prof. Dr. Hendrik Hansen, Politikwissenschaftler, Budapest - Zwischen Wahrnehmungsproblemen und Wirtschaftsinteressen – die Unterstützung Putins in der deutschen Öffentlichkeit
Boris Reitschuster, Journalist, Focus - Zwischen gestern und heute - Parallelen von Anpassung und Kritik
Rolf Schneider, Schriftsteller, Schöneiche - Moderation: Helmuth Frauendorfer, stellvertretender Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
18.45-19.00 Uhr: Bilanz und Ausblick
Rita Schorpp, Koordinatorin, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin