Projekttag
Brückenschlag zwischen Geschichte und Gegenwart
Die Gedenkstätte bietet Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ein vielfältiges und zielgruppenorientiertes Angebot. Die Annäherung an das Thema politische Repression und Verfolgung in der SBZ/ DDR ist in den Projekttagen forschend-entdeckend, aber auch künstlerisch möglich. Die Veranstaltungen beinhalten in der Regel einen Rundgang durch die Gedenkstätte, die Auseinandersetzung mit historischen Quellen und ein moderiertes Zeitzeugengespräch.
Die Projekttage eignen sich nicht als Einstieg zur Thematisierung von DDR-Geschichte. Wir bitten darum, den Gedenkstättenbesuch entsprechend vor- und nachzubereiten.
Themen
Was bedeutet politische Haft? Aus welchen Gründen wurden Menschen in Hohenschönhausen inhaftiert und wie sah ihr Haftalltag aus? Die Schülerinnen und Schüler erforschen den Haftort anhand eines Besuchs der Dauerausstellung und einem Rundgang durch die Gedenkstätte. Sie analysieren den Haftalltag mit Hilfe vielfältiger Quellen und führen anschließend ein Zeitzeugengespräch.
Warum bezeichnete sich die Stasi selbst als „Schild und Schwert der Partei“? Welche Methoden setzte sie gegen ihre politischen Feinde ein? Im Rahmen des Projekttages erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Funktion und Aufgaben der Stasi sowie das Selbstverständnis der Stasi-Mitarbeiter anhand von Schulungsmaterial des MfS und Selbstzeugnissen. Sie lernen den Haftort bei einem Rundgang kennen und befragen ehemalige politische Inhaftierte in einem moderierten Zeitzeugengespräch zu ihren Erfahrungen mit dem MfS.
Welche politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme kritisierten die Menschen in der DDR, obwohl ihnen dafür Verfolgung oder Haft drohten? Für welche Rechte ginge sie auf die Straße? Die Schülerinnen und Schüler erkennen anhand von verschiedenen Quellen die Motive, Methoden und Mittel verschiedener Oppositionsgruppen wie z. B. der Umweltbewegung oder der Friedensbewegung in der DDR. Sie interviewen nach einem Rundgang durch den ehemaligen Haftort einen Zeitzeugen zur Bedeutung von Menschenrechten, Meinungsfreiheit und politischem Protest.
Wie war es, in einer Diktatur aufzuwachsen? Warum ließ die Stasi Jugendliche überwachen und verfolgen? Die Schülerinnen und Schüler erforschen das Erwachsenwerden im Sozialismus anhand vielfältiger Quellen. Sie erkunden die Dauerausstellung, begeben sich auf einen Rundgang durch die Gedenkstätte und sprechen anschließend mit einem Zeitzeugen über Jugenderfahrungen in der DDR.
Wie erinnern wir uns an die Vergangenheit? Wie arbeiten wir Geschichte auf? Über den künstlerischen Zugang setzen sich die Schülerinnen und Schüler kreativ sowie kritisch mit der SED-Diktatur und der Erinnerung an diese auseinander. Begleitet vom Künstler und Zeitzeugen Gino Kuhn, schaffen sie eigene Kunstwerke mit Pastellfarben, Kohle oder Ton. Anhand ihrer Arbeiten diskutieren sie die individuelle Bedeutung sowie die historischen Voraussetzungen von politischer Verfolgung und Haft in der DDR.
Was haben die Flucht von Menschen aus der DDR und aus aktuell autoritär regierten Ländern wegen politischer Verfolgung gemeinsam? Welchen Herausforderungen stellen sich Menschen, die in einem fremden Land neu beginnen müssen? Im Tandemseminar schlagen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit einem Zeitzeugen und einem Menschen mit aktueller Fluchterfahrung, z. B. aus Syrien oder Afghanistan, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie lernen den ehemaligen Haftort kennen und erarbeiten mit einem Geflüchteten den historisch-politischen Kontext seines Herkunftsstaates. Die Teilnehmenden diskutieren abschließend Fragen zur Integration nach durchlebter und politischer Haft.
Infobox
Zielgruppe: allgemeinbildende und berufliche Schulen ab der 9. Klasse (14 Jahre) sowie Gruppen anderer Bildungseinrichtungen
Teilnehmendenzahl: Gruppen mit max. 30 Personen
Dauer: 5 Stunden inkl. Pausen
Kosten: 75 € pro Gruppe (Schülerinnen und Schüler); 160 € pro Gruppe (Ermäßigungstarif)
Anmeldung und Buchung:Zum Anmeldeformular
Vorbereitung:
Wir bitten darum, den Besuch der Gedenkstätte im Unterricht vor- und nachzubereiten. Die Projekttage eignen sich nicht als Einstieg in das Thema DDR.
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Kontakt:
Pädagogische Arbeitsstelle
Tel 030 / 98 60 82-426 und 030 / 98 60 82-429
pdg.arbeitsstelle@stiftung-hsh.de