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Michael Brack
Zellengang im Neubau

Schicksale

Michael Brack

Michael Brack wurde 1949 in Berlin-Neukölln geboren. 1954 zog die Familie in den Ost-Berliner Stadtbezirk Treptow.

Als Reaktion auf die Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 schrieb M. Brack gemeinsam mit einem Freund die Losung „Es lebe Dubček“ an Hauswände rund um den Bahnhof Ostkreuz. Erst ein Jahr später wurde er von der Kriminalpolizei verhaftet. 

Er kam er zunächst in das Polizeigefängnis der Keibelstraße in der Nähe des Alexanderplatzes. Nach einem Vierteljahr Untersuchungshaft wurde er plötzlich ohne Anklage freigelassen.

Brack arbeitete daraufhin in verschiedenen Jobs als Hilfsarbeiter. 1972 begann er ein Volontariat im Puppentheater Magdeburg und wurde zum Schauspielstudium delegiert. Währenddessen kam der Einberufungsbefehl zur NVA. Nach dem 18-monatigen Wehrdienst konnte er sein Studium nicht fortsetzen. M. Brack zog wieder nach Ost-Berlin und arbeitete als Bühnenarbeiter und Friedhofsgärtner, bis er 1978 an der Akademie der Künste in der Veranstaltungsabteilung eine Stelle bekam.

Seit Herbst 1989 engagierte sich M. Brack im “Neuen Forum” und wurde bei der ersten freien Kommunalwahl Bürgermeister in Hartmannsdorf (Brandenburg). Er amtierte bis 1998 und studierte parallel dazu Verwaltungsrecht. Von 2002 bis 2009 war er Geschäftsführer der Kulturgießerei in Schöneiche bei Berlin. Seit 2016 ist M. Brack als Besucherreferent in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, seit 2018 als Zeitzeuge an Schulen und Bildungseinrichtungen für das Koordinierende Zeitzeugenbüro tätig.
 

Weiterführende Informationen


Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Hg.), Zeugen der Zeit. Porträts von Dirk Vogel, Berlin 2023

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