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Hildebrandt Lutz

Lutz Hildebrandt

Lutz Hildebrandt wurde 1947 in Berlin geboren. Er lernte den Beruf des Damenschneiders; das Abitur wurde ihm versagt. Anlässlich des VII. Parteitages der SED riss Lutz Hildebrandt 1967 ein Plakat mit Parteipropaganda ab, das von der Staatssicherheit präpariert worden war. Lutz Hildebrandt wurde daraufhin verhaftet und in die zentrale Untersuchungshaftanstalt (UHA) des MfS in Berlin-Hohenschönhausen gebracht.

Zunächst verurteilt zu zwei Jahren und sechs Monaten wegen „staatsgefährdender Hetze" und „Staatsverleumdung“, wurden ihm darüber hinaus kritische Meinungsäußerungen während seiner Schulzeit vorgeworfen. Lutz Hildebrandt legte Berufung ein. Die Berufungsverhandlung fand im Beisein zahlreicher Berufsschullehrer statt, die daraufhin abweichende Positionen und Haltungen von Schülern stärker zu ahnden hatten. Das Urteil wurde in ein Jahr und acht Monate abgeändert. Lutz Hildebrandt verbüßte die Haftstrafe in der Strafvollzugsanstalt Berlin-Rummelsburg. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

Von 1972 bis 1978 absolvierte er ein Fernstudium zum Ingenieurökonom der Leichtindustrie und arbeitete danach in einem Berliner Kaufhaus. Nach der Friedlichen Revolution wurde er Vorsitzender des Kreistags Barnim und Kurdirektor in der Waldsiedlung Wandlitz. Lutz Hildebrandt führt seit 2009 Besuchergruppen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.