30.12.2021 |
Verurteilung der gerichtlichen Zwangsauflösung von Memorial International in Russland

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen verurteilte am Donnerstag, den 30. Dezember 2021 die gerichtlichen Zwangsauflösung von Memorial International in Russland.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen verurteilt zutiefst die am 28. Dezember 2021 verhängte Zwangsauflösung von Memorial International in Russland durch dessen Obersten Gerichtshof. „Hier wird ein Leuchtturm der Aufarbeitung des Kommunismus eingerissen“, sagt der Direktor der Gedenkstätte, Helge Heidemeyer.
Der Gerichtsentscheid aus Moskau stelle ein eindeutiges politisch motiviertes Vorgehen dar. Mit fragwürdigen Urteilsbegründungen und Verstößen gegen das sogenannte „Agentengesetz“ versucht die Justiz des russischen Staates, eine der wegweisendsten Menschenrechtsorganisationen im Land zum Schweigen zu bringen. Memorial ist die wichtigste Nicht-Regierungsorganisation in Russland, die sich für Menschenrechte und die historische Aufklärung der Repressions-geschichte während der Stalinzeit in der ehemaligen Sowjetunion einsetzt.

Die Gedenkstätte hat lange Jahre mit Memorial kooperiert, Veranstaltungen durchgeführt und über die Stalinzeit informiert. Die Gedenkstätte fordert solidarisch mit anderen Institutionen die Bundesregierung und die Europäische Union dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zur Wiederaufnahme der Arbeit und des Archivs von Memorial zu unternehmen.

 

Download der Pressemitteilung