7.5.2019 |
„Wenn deine Stimme nicht viel zählt“

Gedenkstätte diskutiert über Recht auf freie Wahlen

Die letzten Kommunalwahlen in der DDR vor genau 30 Jahren waren der Anfang vom Ende des ostdeutschen Staates. Der nachgewiesene Wahlbetrug war ein Funke, der die Friedliche Revolution wenige Monate später mit anfeuerte. Über die massiven Verletzungen des Wahlrechts diskutiert die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen am Mittwoch (15.05., 19.15 Uhr).

Unverfälschte, gleiche und geheime Wahlen sind Grundlage jeder staatlichen Legitimität. Doch sind sie in weiten Teilen der Welt bis heute keine Selbstverständlichkeit. Der türkische Präsident Erdogan übte in den letzten Tagen so viel Druck auf die Justiz aus, bis Richter eine umstrittene Wiederholung der Kommunalwahlen in Istanbul beschlossen.

Wenige Tage vor der Europawahl steht Artikel 21 der UN-Menschenrechtserklärung im Mittelpunkt. Wie selbstverständlich ist dieses Menschenrecht heute und wo ist es in Gefahr? Gyde Jensen, Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, und die internationale Wahlbeobachterin Janina Markewitsch diskutieren mit zwei Akteuren des Jahres 1989. Evelyn Zupke und Frank Ebert waren Zeugen des Wahlbetrugs in Berlin-Weißensee. Im Mai 1989 endeten die Kommunalwahlen mit knapp 99 Prozent. Erstmals konnten Bürgerrechtler und Oppositionelle systematische Unregelmäßigkeiten und Wahlfälschungen nachweisen.

Die Veranstaltungsreihe Achtung Menschenrechte! beschäftigt sich 70 Jahre nach ihrer Veröffentlichung mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Tausende Menschen wurden zwischen 1951 und 1989 im zentralen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit inhaftiert und verurteilt, weil sie ihre Menschenrechte einforderten. Anmeldung unter veranstaltungen@stiftung-hsh.de, der Eintritt ist frei.

Zeit: Mittwoch, 15. Mai 2019, 19.15 Uhr

Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstr. 66, 13055 Berlin

Kontakt:
André Kockisch, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Telefon: 030 / 98 60 82-413
E-Mail: a.kockisch@stiftung-hsh.de


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