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Michael Sallmann

Michael "Salli" Sallmann

Literatur

  • Auerbach, T.: DDR – konkret. Geschichte und Berichte aus einem real existierenden Land (1984)
  • Salli Sallmann, Badetag (2009)

1953 in Chemnitz geboren, erlernte er den Beruf des Baumaschinisten und studierte anschließend an der Fachhochschule für Ingenieurökonomie in Leipzig. 1975 wurde Sallmann wegen Bekanntwerdens seiner Beziehungen zum Liedermacher Wolf Biermann und „antisozialistischer Aktivitäten im kulturellen Bereich“ wenige Wochen vor dem Abschluss seines Studiums exmatrikuliert. Zuvor hatte ihm die Kulturdirektion Leipzig die Auftrittserlaubnis als Lyriker und Sänger der Leipziger „Songgruppe“ entzogen. Während seines Wehrdienstes in der Nationalen Volksarmee trat er nach der Ausbürgerung Biermanns im November 1976 mit Liedern und Gedichten illegal vor Soldaten und Offizieren in seiner Kaserne auf.

1977 wurde Sallmann durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) wegen „staatsfeindlicher Hetze“ verhaftet. Vor die Wahl gestellt, entweder zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt zu werden oder die DDR zu verlassen, wurde er schließlich aus dem Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen nach West-Berlin abgeschoben, wo er seitdem lebt. In West-Berlin war er mit publizistischen, musikalischen und politischen Arbeiten befasst. Seit 1997 ist Sallmann Redakteur beim Kulturradio des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).