Zurück

Max Fettling
1907 in Berlin geboren, war er Vorsitzender der Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) auf der Baustelle Krankenhaus Friedrichshain in Berlin. In dieser Funktion unterschrieb er am 15. Juni 1953 einen Brief der Bauarbeiter an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, in dem die Zurücknahme einer zehnprozentigen Normerhöhung gefordert wurde. Als Bauarbeiter die Resolution am nächsten Tag zum Regierungssitz bringen wollten, bildete sich ein spontaner Protestmarsch. Er endete mit einem Aufruf zum Generalstreik und löste einen DDR-weiten Aufstand aus.
Obwohl Fettling weder gestreikt noch demonstriert, sondern mäßigend auf die Arbeiter eingewirkt hatte, wurde er in der folgenden Nacht verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Das Ministerium für Staatssicherheit erklärte ihn zum Hauptorganisator des Aufstandes. 1954 wurde er deshalb zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Sommer 1957 flüchtete er mit seiner Ehefrau nach West-Berlin, wo er als Pförtner in einer West-Berliner Behörde arbeitete. Er starb 1974.
Seit 2003 erinnert am Klinikum Berlin-Friedrichshain der „Max-Fettling-Platz“ an ihn.