Unüberwindbar?

Die innerdeutsche Grenze und ihre Wahrnehmung 1945-1990

Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

9. April bis 21. Juni 2009

In der Folge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs zerfielen im 20. Jahrhundert große Reiche und neue Staaten entstanden. Mitten durch Deutschland ging eine Grenze, die nicht nur Deutsche von Deutschen trennte, sondern Europa und die Welt in zwei Philosophien, Ideologien, Wirtschaftssysteme sowie militärische Machtblöcke teilte. Die innerdeutsche Grenze hatte unter allen Grenzen eine weitere Besonderheit: Sie schützte nicht die Bürger vor einem feindlichen Angriff, wie es die in der DDR herrschende SED behauptete, sondern trennte ein Volk und hinderte die Bürger der DDR am Verlassen ihres Landes. Sie war eine wesentliche Säule der SED-Diktatur, stand für das Einsperren der eigenen Bevölkerung.

Sperrgebiete, Mauern, Streckmetall und Stacheldraht, Schießbefehl für die Grenzsoldaten und moderne Technik, Minen und Selbstschussanlagen dienten dem einen Ziel, Fluchten der eigenen Bevölkerung aus dem Land zu verhindern. Mehrere hundert Menschen fielen dem Grenzregime der DDR zum Opfer, unbekannt ist die Zahl der Verletzten. Über 11.000 Menschen wurden aus ihrer Heimat an der Grenze in das Innere der DDR zwangsumgesiedelt. Zehntausende wurden bei der Flucht festgenommen und inhaftiert. Hunderttausende mussten erniedrigende Kontrollen an den Grenzübergängen über sich ergehen lassen. Mit der Friedlichen Revolution 1989 und der Einheit Deutschlands ein Jahr später fiel diese Grenze. Die Ausstellung erinnert an die Opfer und vermittelt die Bedeutung der innerdeutschen Grenze für die Geschichte Deutschlands und Europas.

Unueberwindbar Titel

© Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen