Robert Havemann

Ein Leben wider die deutschen Diktaturen

Eine Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin

28. Juli bis 2. November 2008

Kaum eine Biografie ist so vom Widerstand gegen die beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts geprägt wie die von Robert Havemann. Erstmals ist die Wanderausstellung „Robert Havemann 1910-1982“ der Robert-Havemann-Gesellschaft in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zu sehen. Sie zeichnet mit historischen Text- und Bilddokumenten den Werdegang des Widerstandskämpfers in der Zeit des Nationalsozialismus und des Dissidenten im SED-Regime in fünf Kapiteln eindrucksvoll nach.

Schon 1933, im Jahr der sogenannten „Machtergreifung“, tritt Havemann aktiv dem deutschen Widerstand bei. Er hilft verfolgten Juden, gründet zu Beginn des 2. Weltkrieges die Widerstandsgruppe „Europäische Union“ und unterhält auch intensiven Kontakt zur Gruppe „Rote Kapelle“. Nur durch Glück überlebt er die Gestapohaft und ein NS-Todesurteil des Volksgerichtshofs unter Roland Freisler.

Nach 1945 zunächst überzeugter SED-Anhänger, keimen mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 Zweifel in Havemann auf. Der Dissens mit der SED-Führung nimmt stetig zu und mündet schließlich Ende 1965 in Havemanns Verbannung aus dem öffentlichen Leben der DDR. Die Repressalien des SED-Regimes gipfeln 1976 in einem Hausarrest für Havemann, dessen Haus in Grünheide bei Berlin zum Zentrum der Protestbewegung gegen die Ausbürgerung seines Freundes Wolf Biermann zu werden droht. Über drei Jahre hinweg ist er in seinem Haus eingesperrt und hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt. 1982 stirbt Robert Havemann, kurz nach der Veröffentlichung seines berühmten „Berliner Appells – Frieden schaffen ohne Waffen“, den er gemeinsam mit Rainer Eppelmann verfasst hatte.

Robert Havemann

© Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.