In Zwangsgemeinschaft

Die Arbeitskommandos der Strafgefangenen in Hohenschönhausen

Täglich, 10 bis 16 Uhr 
Eintritt frei

Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Hohenschönhausen benötigte Arbeitskräfte, um den Gefängnisbetrieb aufrechtzuerhalten und die politisch Inhaftierten zu versorgen. Dafür griff die Staatssicherheit auf Strafgefangene zurück und bildete Arbeitskommandos aus Frauen und Männern.

Die ständige Ausstellung nimmt die Lebens- und Arbeitsbedingungen der in den Kommandos eingesetzten Frauen in den Blick. Diese wurden in der Küche, als Reinigungskräfte sowie beim Nähen, Waschen und Bügeln eingesetzt. Unter der Kontrolle des MfS war das Zusammenleben im Kommando von harter Arbeit und gegenseitiger Bespitzelung geprägt – aber auch von Solidarität und Freundschaft.

Die Ausstellung befindet sich in einem erhalten gebliebenen, rund 500 qm großen Küchen- und Wohntrakt des Gefängnisses. Hier waren bis 1989 Strafgefangene des Frauenkommandos „Neue Küche“ tätig. Die Arbeitsräume und Unterkünfte können mithilfe von Tablets erkundet werden. Über eine Augmented-Reality-App („erweiterte Realität“) werden Berichte von Zeitzeuginnen, MfS-Dokumente sowie nachgesprochene Auszüge aus Spitzelberichten an die Stasi virtuell zugänglich gemacht.

Die originale Ausstattung sowie zahlreiche Gerätschaften und Küchenutensilien gewähren zusammen mit den digitalen Ausstellungsinhalten Einblicke in den Haft- und Arbeitsalltag des Strafgefangenenkommandos. Volumetrische Aufnahmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in 3D ermöglichen zudem eine virtuelle Begegnung mit ehemals Inhaftierten. 

Tablets in deutscher und englischer Sprache können gegen Vorlage eines Ausweises kostenfrei beim Besucherzentrum entliehen werden.

Der Zugang zum Ausstellungsbereich "In Zwangsgemeinschaft" ist nicht barrierefrei.

Mit Unterstützung von Lotto Stiftung, Senat für Kultur und Europa Berlin, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Neustart Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Küchenhalle in der die neue Ausstellung gezeigt wird

Die Kochhalle im Untergeschoss der Untersuchungshaftanstalt.

 

Besucher mit Tablet

Die Besuchenden können die Ausstellung über eine Augmented-Reality-App erkunden.

 

Schlafraum der Strafgefangenen mit drei Doppelstockbetten

In den Schlafräumen waren bis zu sechs Frauen untergebracht.

 

Blick durch eine Gittertür in die Kochhalle wo die Strafgefangenen arbeiteten

Gittertür vor der Kochhalle.

Fotos: Luise Wagener; Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen