Tag des offenen Denkmals

Sperrgebiet Hohenschoenhausen

Tag des offenen Denkmals

Thema: Gemeinsam Denkmale erhalten

Sonderführungen

10./11. September 2016, 10.00 bis 16.00 Uhr

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstraße 66, 13055 Berlin

„Gemeinsam Denkmale erhalten“ bedeutet für die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, eine museale Nutzung der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt mit einem denkmalgerechten Bewahren zu verbinden. Bei verschiedenen Führungen durch sonst unzugängliche Bereiche soll über die aktuellen Baumaßnahmen informiert werden. Der Spagat zwischen dem authentischen Erhalten der historischen Substanz und dem Wunsch, jenen Ort einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, soll problematisiert werden.

Hier, im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit, erfahren Besucher, wie politische Haft in der kommunistischen Diktatur funktionierte. Im unterirdischen Küchentrakt mit den Schlaf- und Aufenthaltsräumen und den sanitären Anlagen soll davon ein Bild entstehen. Zusätzlich können der letzte erhaltene Gefangenentransporter der Deutschen Reichsbahn, der "Grotewohl-Express", und das Haftkrankenhaus besichtigt werden. Die Gebäude stehen seit 1992 unter Denkmalschutz, seit 1994 befindet sich hier die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung bis spätestens Freitag, 9. September unter Tel. 030 / 986082-413 oder a.kockisch [at] stiftung-hsh.de möglich.

Das komplette Programm finden Sie hier.

PROGRAMM

Das Stasi-Gefängnis

Beginn: 10.00 bis 16.00 Uhr, zu jeder vollen Stunde

Dauer: 90 Minuten

Besucher werden von Zeitzeugen und Historikern durch die frühere zentrale Untersuchungshaftanstalt der Stasi geführt. Zu dem Rundgang gehören der Zellentrakt, die Vernehmerbüros und die Freiganghöfe, die so genannten „Tigerkäfige“.

Die Kellerwelten der Stasi: Großküche und Unterkünfte der Strafgefangenen

Beginn: 10.30 und 14.30 Uhr

Dauer: 90 Minuten

Bei diesen Sonderführungen werden die unterirdischen Küchenanlagen sowie die Schlaf- und Aufenthaltsräume der dort arbeitenden Strafgefangenen gezeigt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die Teilnahme an der Führung erfolgt auf eigene Gefahr.

Gefangenentransporter (Grotewohl-Express) und Haftkrankenhaus

Beginn: 11.30 und 15.30 Uhr

Dauer: 90 Minuten

Ein früherer Gefangenentransportwaggon der Deutschen Reichsbahn – der so genannte „Grotewohl-Express“ – zeigt die Bedingungen, unter denen die politischen Häftlinge nach ihrem Prozess zum Strafvollzug transportiert wurden. In dem Waggon wurden bis 1989 zahlreiche Häftlinge in Handschellen und beengten Zellen oft tagelang durch die DDR transportiert. Benannt ist er nach dem früheren DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl.

Kranke, verletzte und angeschossene Häftlinge sperrte die Stasi im Haftkrankenhaus der Untersu-chungshaftanstalt ein. Dort wurden sie erst vernommen, bevor sie behandelt wurden. Die Ärzte und Pfleger waren Stasi-Mitarbeiter.