"Ich werde dann gehen"
„Ich werde dann gehen“
Die Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz in der DDR
14. Juli 2016, 19 Uhr
Zionskirchplatz, 10119 Berlin
Sein Tod war ein verzweifelter Protest gegen die SED-Diktatur: Am 18. August 1976 verbrannte sich der ostdeutsche Pfarrer Oskar Brüsewitz vor der Michaeliskirche in Zeitz. Auf dem Dach seines Autos hatte er ein Schild mit der Aufschrift angebracht: „Funkspruch an alle – Funkspruch an alle – Wir klagen den Kommunismus an wegen Unterdrückung der Kirchen in Schulen an Kindern und Jugendlichen“.
Brüsewitz' Selbstverbrennung war für die DDR ein Fanal. Während ihn die SED als Psychopathen hinstellte, waren selbst kritische Marxisten wie Wolf Biermann vom Freitod des Pfarrers geschockt. Die Kirchen sahen vor allem ihre Politik der Verständigung mit der SED in Gefahr. Doch wer war der Mann, der sich vor 40 Jahren mit Benzin übergoss und vier Tage später seinen Verletzungen erlag? Zeitzeugen und Experten erinnern an einen unerschrockenen Pfarrer, der auf tragische Weise Geschichte schrieb.
Eine Kooperationsveranstaltung der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg Berlin-Mitte
Programm
Begrüßung
- Dr. Hubertus Knabe
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen - Dr. Christian Stäblein
Propst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz - Dörte Kramer
Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg
Lesung
Freya Klier
Autorin des Buches „Oskar Brüsewitz – Leben und Tod eines mutigen DDR-Pfarrers“
Diskussion
- Thomas Frickel
Dokumentarfilmer - Freya Klier
Autorin und Ex-DDR-Bürgerrechtlerin - Dieter Ziebarth
ehemaliger Kollege von Oskar Brüsewitz - Moderation: Helmuth Frauendorfer
Stellv. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Ab 21 Uhr: Open-Air-Kino
Der Störenfried – Ermittlungen zu Oskar Brüsewitz
Dokumentarfilm, D 1992
Regie: Thomas Frickel