Verhaftet, verhungert, verscharrt

70 Jahre sowjetisches Speziallager Berlin-Hohenschönhausen

Donnerstag, 4. Juni 2015, 11.00 Uhr
Rotes Rathaus, Wappensaal
Rathausstraße, 10178 Berlin

Altbau AussenansichtGedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
© Thomas Weber - webrock-foto.de

Vor 70 Jahren, im Juni 1945, besetzte die sowjetische Geheimpolizei NKWD ein Industriegelände im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen und richtete dort ein sogenanntes Speziallager ein. Tausende Berliner wurden hier unter menschunwürdigen Bedingungen eingepfercht. Etwa 1000 von ihnen starben. Ihre Körper wurden auf einer nahegelegenen Müllkippe in Massengräbern verscharrt.

Erst nach dem Ende der SED-Diktatur konnte über das sowjetische Lager öffentlich gesprochen werden. Auf Drängen von Angehörigen beauftragten die Behörden den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit Exhumierungsarbeiten. Bis 1999 wurden die Gebeine von 249 Gefangenen nachbestattet. Doch über 700 Gefangene haben bis heute keine letzte Ruhestätte gefunden.

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, die im letzten Jahr die Namen von 700 Lagertoten veröffentlicht hat, erinnert mit dieser Veranstaltung daran, dass auf den Terror der Nationalsozialisten in Ostdeutschland eine neue Diktatur folgte.

PROGRAMM

Musik

Begrüßung

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin
- Download seiner Rede

Dr. Hubertus Knabe, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Musik

Zeitzeugengespräch

  • Lotte Ohnezeit, Gefangene im Speziallager Nr. 3 von August bis September 1945
  • Horst Jänichen, Gefangener im Speziallager Nr. 3 von Mai bis Oktober 1946

Musik

Diskussion

  • Markus Meckel, Präsident Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
  • Peter Erler, Historiker
  • Danny Freymark, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
  • Helmuth Frauendorfer (Moderation), Stv. Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Musik: Cello-Duo Zweiklang (Guido Scharmer & Daniel Hoffmann)