Medizin hinter Gittern

Buchvorstellung bei "Leipzig liest"

16. März 2012, 19.00 Uhr
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"
Dittrichring 24, 04109 Leipzig

Haftkrankenhaus Header

Das Haftkrankenhaus auf dem Gelände des früheren zentralen Untersuchungsgefängnisses Berlin-Hohenschönhausen
© Robert Mispelbaum

Auf Europas größtem Lesefest "Leipzig liest" stellt Direktor Hubertus Knabe gemeinsam mit den Autoren Peter Erler und Tobias Voigt im Rahmen der diesjährigen Leipziger Buchmesse das Buch „Medizin hinter Gittern“ vor.

Das Buch zum einzigen Haftkrankenhaus des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit deckt auf, was bisher zu den letzten großen Geheimnissen des DDR-Staatssicherheitsdienstes gehörte: Wer waren die Inhaftierten, wer die Mediziner und Pfleger, die dort im Auftrag des MfS tätig waren? Welche Krankheiten und Gebrechen wurden behandelt, welche Behandlungsmethoden und Arzneimittel angewandt? Und wie vertrug sich die enge Zusammenarbeit von Medizinern und Vernehmern mit dem Eid des Hippokrates? Erkrankungen von Häftlingen waren für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) eine unerwünschte Störung seiner Ermittlungstätigkeit. Das sogenannte Haftkrankenhaus auf dem Gelände der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen hatte daher die vorrangige Aufgabe, erkrankte Gefangene wieder prozesstauglich zu machen.

Das Buch von Tobias Voigt und Peter Erler bringt erstmals Licht in diesen bisher völlig unerforschten Bereich der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland.